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RBS erhöht Kapital um 12 Milliarden Pfund

22.04.2008, 20:45

London/dpa. - Die zweitgrößte britische Bank, die Royal Bank of Scotland (RBS), beschafft sich nach einer weiteren Milliarden-Abschreibung frisches Kapital in Höhe von 12 Milliarden Pfund (15 Mrd Euro).

Gleichzeitig zu Kapitalerhöhung gab das Unternehmen angesichts der Finanzmarktkrise neue Abschreibungen in Höhe von 5,9 Milliarden Pfund bekannt, die bislang höchste Summe bei einer britischen Bank. RBS hatte bereits Ende Februar rund zwei Milliarden Euro abgeschrieben. Analysten schätzen, dass die Kapitalerhöhung Signalwirkung für andere Institute haben wird.

«Es war die richtige Entscheidung», verteidigte RBS-Chef Fred Godwin die Kapitalerhöhung. Noch Anfang des Jahres hatte er betont, die Bank benötige kein neues Kapital. Nach Einschätzung von Analysten steht dem 49jährigen Schotten eine schwierige Hauptversammlung am Mittwoch in Edinburgh bevor. Es sei eine harte Zeit für die Aktionäre, gab Godwin zu. Im vergangenen Jahr fiel die RBS-Aktie um 46 Prozent.

Die Bank will sich das Geld über die Ausschüttung von Bezugsrechten von seinen Anteilseignern beschaffen. RBS bietet 11 neue Aktien für je 18 bestehende Anteilsscheine zum Preis von 200 Pence. Das entspricht einem Abschlag von 46 Prozent auf den Schlusskurs von Montag.

Die Nachricht gilt als weiteres Zeichen für die angespannte Lage in der Londoner City. Es wurde spekuliert, dass sich auch die Banken Barclays und HBOS durch eine Kapitalerhöhung Geld von ihren Anteilseignern beschaffen könnten.

RBS kündigte außerdem eine Überprüfung ihres Versicherungsgeschäfts an. Laut Medienberichten will sich RBS von Teilen des Versicherungsbereichs trennen, was dem Unternehmen bis zu vier Milliarden Pfund einbringen und seine Kapitalbasis weiter stärken könne. RBS macht neben der Finanzmarktkrise auch die 71 Milliarden Euro teure Übernahme der niederländischen Bank ABN Amro zu schaffen.