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Rauchverbot Irland Rauchverbot Irland: Wenig Widerstand im Mutterland der Pubs

Von Oliver Bilger 23.02.2007, 12:09

London/Dublin/dpa. - Ende März 2004 kamen per Gesetz alle öffentlichen geschlossenen Räume hinzu - und somit tausende Pubs, Bars und Restaurants. Der Großteil der Bevölkerung begrüßte die Bestimmung. Ministerpräsident Bertie Ahern bezeichnete die Regelung als einen «Markstein für die Gesundheit der Nation». Berechnungen seiner Regierung belegten damals, dass jährlich 7500 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums sterben.

Allen kritischen Stimmen zu Trotz, Rauchen sei in einem Mutterland der Pubs nicht zu verbieten, präsentierte die Regierung in Dublin Ende 2004 beachtliche Ergebnisse: In acht Monaten hatten sich 7000 Ex-Raucher bei einer Regierungs-Hotline mit der Nachricht gemeldet, sie hätten sich erfolgreich vom Tabak abgewendet. Der zwangsweise Verzicht auf die Zigarette habe ihnen dabei wesentlich geholfen. Zahlen aus dem vergangenen Jahr zufolge sollen nur noch 25 Prozent der Iren regelmäßig rauchen, 1998 waren es noch 31 Prozent.

Klagen der Gastwirte über drastische Umsatzverluste bis zu 30 Prozent im ersten Jahr nach Inkrafttreten des Gesetzes zerstreute die irische Regierung: Die Umsätze im Gaststättengewerbe seien bereits zuvor wegen steigender Bierpreise zurückgegangen. Premier Ahern versicherte im vergangenen Jahr, dass kein einziger Pub wegen finanzieller Verluste durch das Rauchverbot habe schließen müssen.

Der Erfolg in Irland steckte sogar die britischen Nachbarn an: Nordirland und Schottland haben bereits ein Rauchverbot, in Wales gilt es ab April. Und in englischen Pubs herrscht ab dem 1. Juli ebenfalls Qualmverbot.