Quelle Quelle: Großes Geschäft vorm Untergang

Fürth/Nürnberg/dpa. - Der Start des Quelle-Ausverkaufs hat dem insolventen Versandhaus einen Bestellboom beschert. In den ersten 24Stunden - von 6 bis 6 Uhr - habe es rund 70 000 Bestellungengegeben, sagte der Sprecher des Insolvenzverwalters Klaus HubertGörg, Thomas Schulz, am Montag. Die bisherige Spitze lag bei knapp 46 000 Bestellungen.
Die Quelle-Internetseite wurde am Sonntag 2,4 Millionen Malangeklickt. «Die stärkste Stunde war die zwischen 23 und 24 Uhr mit über 5100 Bestellungen», sagte Schulz. Der Ansturm vonSchnäppchenjägern hatte die Homepage immer wieder in die Kniegezwungen, mitunter kam es beim Öffnen von www.quelle.de zuVerzögerungen. «Die Seite war aus Sicht der Technik stabil», erklärte Schulz dagegen. Es habe regionale Probleme gegeben. «Bayern war wohl eine Schwierigkeit, Berlin lief aber sauber durch.»
Quelle weitete den Ausverkauf am Montag auch auf die rund 80Quelle Technik Center und die knapp 1200 Quelle-Shops aus. In den Läden und Kaufhäusern soll ein Teil der rund 18 Millionen auf Lager liegenden Artikel verkauft werden. Das Versandhaus bietet auf alle Waren Rabatte zwischen 10 und 30 Prozent.
Im Quelle-Einkaufszentrum in Nürnberg lief der Ausverkaufallerdings schleppend an. Nachdem dort bereits seit Wochen Warenverramscht worden waren, standen Schnäppchenjäger nach Ladenöffnungvor vielen leeren Regalen. Verkäufer berichteten, die Ausverkaufswaresollte erst im Laufe des Montags angeliefert werden. Es würdenmehrere hundert Paletten erwartet; diese Artikel müssten aber vor demVerkauf erst noch aufwendig mit neuen Preisschildern versehen werden.
Unterdessen sollen die Gespräche zwischen Insolvenzverwalter undmöglichen Interessenten für die insolventen Gesellschaften aufHochtouren laufen. «Wir haben letzte Woche von Interessenten Angebotefast wäschekörbeweise bekommen», sagte Schulz. Derzeit sei man miteinem Dutzend möglicher Investoren im Gespräch.