Quedlinburg Quedlinburg: Überforderte Stadt
Der Quedlinburger OberbürgermeisterEberhard Brecht ist nicht zu beneiden, wenner in gewundenen juristischen Erklärungenden Ausfall der Fördergelder für das Weltkulturerbebegründen muss. Zwar stellen politische Entscheidungender Vergangenheit manche seiner Erklärungsbemühungenin Frage: Wenn die Stadt mehr Nutzer und Bewohnerbraucht, warum wurde zum Beispiel das Julius-Kühn-Institutam Stadtrand und nicht in der Mitte angesiedelt?
Doch es ist nicht zu übersehen, dass die Kreisstadtin strukturschwacher Region mit einem Welterbevon 3000 und mehr Häusern, wie man jetztgezählt hat, an die Grenzen der Verantwortlichkeitgerät. Die meisten Häuser waren schon in Verfall,als die Stadt den Unesco-Titel zugesprochenbekam.
Nicht sie allein, sondern der deutsche Staathat sich um die Ehre bemüht, die Prestigeund Verpflichtung zugleich ist. Es geht umeine nationale Aufgabe. Daran darf die Stadtden Bund gerne mit mehr Nachdruck erinnern.Doch kommunalpolitisch muss sie auch bereitsein, der Entwicklung des Zentrums absolutenVorrang einzuräumen. Die Förderung einzustellen,ist finanziell verständlich, jedoch das falscheSignal.
Kontakt zum Autor: Günter Kowa