Q-Cells Q-Cells: Gläubiger pocht auf Auszahlung

Bitterfeld-Wolfen/dpa. - Der schwer angeschlagene SolarkonzernQ-Cells stößt bei seiner Neuaufstellung auf Widerstand aus den Reihender Gläubiger. Ein Anleihenbesitzer erklärte dieVergleichsverhandlungen für gescheitert und pocht auf die Rückzahlungseines Geldes, wie dessen Anwalt Peter Dreier am Donnerstag inDüsseldorf mitteilte. Dabei gehe es um knapp eine Million Euro.Q-Cells erklärte, man sehe sich von der eingereichten Klage nichtbedroht. «Wir verfolgen unseren eingeschlagenen Weg weiter», sagteSprecherin Ina von Spies. Im Februar wird eine Anleihe von rund 200Millionen Euro fällig, wenn es keine Einigung gibt.
Unklar ist bislang, wie viele der Gläubiger den geplanten Weg zurNeuaufstellung von Q-Cells stützen. Das Unternehmen betonte, man habesich mit der allergrößten Mehrheit der Gläubiger geeinigt. AnwaltDreier erklärte hingegen, er habe auch noch weitere Mandanten, dieden Kurs nicht akzeptierten. «Wir fordern von Q-Cells dievollständige Rückzahlung der im Februar fälligen Anleihe für alldiejenigen Anleihegläubiger, die nicht individuell mittelsEinzelvereinbarungen auf Ansprüche verzichtet haben», hieß es ineiner Mitteilung.
Q-Cells hatte Anfang Februar mitgeteilt, man wolle mit einer neuenEigentümerstruktur den Neustart wagen. Künftig soll den Gläubigern 95Prozent des Unternehmens gehören, der Rest von 5 Prozent würde sichdann auf die bisherigen Aktionäre verteilen. Die Altaktionäre, derenPapiere seit 2007 mehr als 99 Prozent ihres Wertes verloren hatten,würden damit weitgehend aus der Gesellschaft herausgedrängt. Q-Cellskündigte an, für den 27. Februar zu einer Gläubigerversammlung nachFrankfurt/Main zu laden. Dort solle die Mehrheit den Weg für denNeustart frei machen. Die Q-Cells-Aktie büßte am Donnerstagmittagkurzzeitig deutlich mehr als zehn Prozent ein, baute den Verlust dannaber auf rund drei Prozent ab.