Pyrotechnik Pyrotechnik: Warnsterne für Seeleute werden in Silberhütte hergestellt

Silberhütte/dpa. - Etwa 150 verschiedene Produkte bietet die Firmaan. Sie sind in mehr als 30 Ländern der Welt gefragt, unter anderenin den USA, Großbritannien, Australien, Botswana, Dänemark undSchweden, sagte Direktor Falk Schilling.
Bekannt geworden ist das Traditionsunternehmen mit seinen derzeit240 Beschäftigten eigentlich mit seinen funkelnden Raketen, Fontänenund anderen Feuerwerkskörpern, die Jahr für Jahr in derSilvesternacht ein farbenprächtiges Bild am Himmel zaubern. «Doch dasgeht mehr und mehr zurück, macht nur noch 15 Prozent unsererProduktion aus», sagte Schilling. Grund dafür seien vor allemAnbieter aus Asien, mit deren Preisen Silberhütte einfach nicht mehrmithalten könne. So wandte sich das Unternehmen verstärkt anderen«explosiven» Dingen wie akustischen und optischen Signalen undBaugruppen für Airbags zu. Sie machen bereits 45 Prozent desJahresumsatzes aus.
Dazu zählen die schwimmenden Rauchsignale. Geht zum Beispiel aufhoher See ein Mensch über Bord, werden sie sofort gezündet und insWasser geworfen, um die Position des zu Rettenden zu markieren.Anhand der orangefarbenen Rauchfahne können die Helfer der Notdienstedann das Unfallopfer leichter ausmachen.
Leucht- und Signalmittel liefert das Unternehmen für Polizei,Armee und Sicherheitsdienste. So setzte die Feuerwehr zum Beispielbei Übungen Raucherzeugnisse aus Silberhütte ein, um Brände zusimulieren. Wenn Unbefugte, zum Beispiel Einbrecher, nachts anGebäuden unbewusst auf die Technik aus dem Harz treten, dürften sieüber die dann aufgehenden Sterne und Lichter wenig erfreut sein. Eswird in sekundenschnelle taghell und die Eindringlinge sind leichtvon den Wachdiensten auszumachen. Doch auch beim Schutz vonmilitärischen Camps und Konvois werden die Produkte aus Silberhütteeingesetzt.
Das Unternehmen im Harz kann auf große Erfahrungen und eine langeTradition zurückgreifen. Etwa 1790 wurde es von dem Adligen Wilhelmvon Gloß gegründet. Ganz harztypisch hat es seine Ursprünge imBergbau. «Am Anfang waren wir noch eine Pulvermühle», sagteSchilling. Sie lieferte Schwarzpulver als Sprengstoff fürbergbauliche Zwecke. 1893 erhielt das Werk dann die Genehmigung,Kunstfeuerwerk herzustellen. 1912 lief die Produktion von Leucht- undSignalmitteln an, die seit dem ständig vervollkommnet undmodernisiert wurde. So unterhält das Unternehmen eine eigeneEntwicklungsabteilung, um ständig auf der Höhe der Zeit zu sein.