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Pyrotechnik Pyrotechnik: Silberhütter lassen es ordentlich krachen

Von Sabine Fuchs 26.12.2004, 18:08
Zum Jahreswechsel steigt es in luftigeHöhen, funkelt, blitzt und knallt: Feuerwerk aus Silberhütte im Harz. (Foto: dpa)
Zum Jahreswechsel steigt es in luftigeHöhen, funkelt, blitzt und knallt: Feuerwerk aus Silberhütte im Harz. (Foto: dpa) dpa/dpaweb

Silberhütte/dpa. - Das ganze Jahr über haben die 240BeschäftigtenSilvester im Blick, doch die Hochsaison desFeuerwerks beginnt in Silberhütte im September."Da stellen wir nochmals zusätzlich Saisonkräfteein", erklärt Schilling. Drei Millionen Raketenund sieben Millionen Knaller haben die Pyrotechnikerunter anderem in diesem Jahr hergestellt.Dazu zählen auch die berühmten "Harzer Knaller".

Hinzu kommen Sortimente, die auf Wunsch vondeutschen Großkunden zusammengestellt werden.Dazu zählt die Tüte "Vienna" mit etwa 15 verschiedenenArtikeln. Trotz Konjunkturflaute in Deutschlandbraucht sich das Unternehmen in Silberhütteum den Absatz keine Sorgen zu machen. Alleinin der Silvesternacht 2003/2004 gingen nachSchätzungen der pyrotechnischen Industriein Deutschland Böller und Raketen für 100MillionenEuro in die Luft, etwa ebenso viel wie imJahr davor.

1790 von dem Adligen Wilhelm von Gloßgegründet, schrieb der Betrieb durchgehendschwarze Zahlen. Ganz harztypisch hat auchdie Pyrotechnik Silberhütte ihren Ursprungim Bergbau. "Am Anfang waren wir noch einePulvermühle", sagt Schilling. "Sie lieferteSchwarzpulver als Sprengstoff für bergbaulicheZwecke." 1893 erhielt das Werk dann die Genehmigung,Kunstfeuerwerk herzustellen, 1912 lief dieProduktion von Leucht- und Signalmitteln an.Zu DDR-Zeiten beschäftigte der Betrieb allein800 Menschen, in den Zweigwerken arbeitetenetwa noch einmal so viel.

Doch die Produktion von Feuerwerk macht nurnoch rund 15 Prozent aus, sagt Schilling.Als Grund nannte er Anbieter aus Asien, mitderen Preisen das Unternehmen nicht konkurrierenkönne. So machte sich das Unternehmen in denzurückliegenden Jahren einen Namen im Wehrtechnikbereichund in der Automobilbranche. "Im Bereich Wehrtechnikstellen wir Leucht-und Signalmittel zum Beispielfür Polizei, Armeen und Seenot-Rettung her",erzählt Schilling. "Wir exportieren dieseProdukte in 28 verschiedene Länder."

Als Hersteller von Zündeinrichtungen für Airbagsfährt das Unternehmen in Millionen Fahrzeugenauf der Welt mit. "Wir haben mit dem Know-howmehrerer Jahrhunderte den Einstieg in denWeltmarkt souverän gemeistert", sagt Schilling.