Proteste in arabischen Staaten und im Iran
Istanbul/dpa. - In arabischen Ländern sowie im Iran ist es am Montag erneut zu Demonstrationen gegen die israelischen Angriffe auf Ziele im Gazastreifen gekommen. In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa protestierten rund 9000 Frauen.
Sie trugen Transparente mit Aufschriften wie «Der Heilige Krieg ist die Lösung» und «Holt die Waffen raus, die in den Kammern rosten». Auch in Syrien, Oman, Ägypten, dem Libanon und Mauretanien kam es zu größeren Protestaktionen.
In der iranischen Hauptstadt Teheran gingen zehntausende Menschen auf die Straße. Bei der staatlich organisierten Demonstration gingen israelische Flaggen in Flammen auf. Teilnehmer riefen «Tod Israel» und «Tod den USA». Die arabische Welt und internationale Organisationen müssten ihr Schweigen brechen und einschreiten, um das Blutvergießen im Gazastreifen zu stoppen.
In den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut versammelten sich mehrere tausend Anhänger der pro-iranischen Schiiten-Bewegung Hisbollah, die zuletzt im Sommer 2006 Krieg gegen Israel geführt hatte. Sie riefen: «Tod Israel und Amerika.» «Wir haben uns heute hier zu einer Trauerfeier für die Opfer von Gaza versammelt, die vom hässlichsten aller Feinde getötet wurden», erklärte Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah in einer Rede, die in einem Fußballstadion auf einer Großleinwand übertragen wurde.
Bei den rund 3000 Demonstranten, die sich in der Kairoer Innenstadt versammelten, handelte es sich vorwiegend um Mitglieder und Sympathisanten der offiziell verbotenen Muslimbruderschaft. Sie skandierten: «Hamas, schlag zurück.»
Keine endgültige Entscheidung fiel am Montag über die Einberufung eines arabischen Sondergipfels. Nasrallah rief den libanesischen Präsidenten Michel Suleiman auf, sich dafür stark zu machen. Mehrere arabische Staaten zögern noch mit einer Zusage.
Auch in Griechenland gab es Proteste. Die Polizei trieb vor der israelischen Botschaft in Athen mehrere Hundert Demonstranten mit Tränengas auseinander. Die Demonstranten, zu denen auch Araber gehörten, warfen Steine auf die Polizisten, wie das Fernsehen zeigte.
Die Online-Ausgabe der türkischen Zeitung «Zaman» meldete, Unbekannte hätten vor dem israelischen Konsulat in Istanbul als Zeichen des Protestes ein schwarzes Gebinde und - in Anspielung auf den Schuhwerfer von Bagdad - einen Herrenschuh abgelegt.