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ProSieben/SAT.1 ProSieben/SAT.1: Sinkende Werbeeinnahmen belasten Gewinn

24.04.2001, 10:07

München/dpa. - Der Konzernumsatz sank im ersten Quartal um zwei Prozent auf 513,7Millionen Euro. «Der Werbemarkt lässt sich im Jahr 2001 wenigererfreulich an, als von allen erwartet», sagte Rohner. Das Ende derFlaute auf dem Fernseh-Werbemarkt sei aber bereits in Sicht. «Ichglaube nicht, dass man in allgemeinen Pessimismus verfallen sollte.»Voraussichtlich ab Juni würden die Werbebuchungen wieder deutlichzunehmen.

Für das gesamte Jahr erwartet Rohner eine Zunahme desFernsehwerbemarktes von bis zu vier Prozent. Der Umsatzzuwachs derMediengruppe solle jedoch höher ausfallen. Der ProSieben-Aktienkursbrach nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen um mehr als achtProzent auf 20,10 Euro ein, erholte sich später aber aufzwischenzeitlich 21 Euro.

Der Konzern will sich künftig weiterhin auf das KerngeschäftFernsehen konzentrieren. Dabei sei auch die Bereinigung desFirmenportfolios denkbar. «Mit unseren vier Fernsehsendern undunseren Aktivitäten im Multimedia- und Merchandising-Bereich sind wirbreit genug aufgestellt, um uns auch in schwierigen Werbejahrenerfolgreich zu behaupten», sagte Rohner.

In Zukunft will sich der Konzern nicht ausschließlich aufWerbeeinnahmen verlassen. Großes Wachstumspotenzial sieht Rohner vorallem im so genannten Transaktionsfernsehen, wozu unter anderem das«Teleshopping» zählt. Studien zufolge werde sich der Umsatz inDeutschland im Transaktionsfernsehen bis zum Jahr 2005 auf rund eineMilliarde Euro verdoppeln. «Es ist ganz klar, dass wir für unsereGruppe ein Stück von diesem Kuchen sichern wollen», sagte Rohner.

Im vergangenen Jahr hatte der Medienriese ProSiebenSAT.1 deutlicheZuwächse bei Umsatz und Gewinn verbucht. Der Konzernüberschuss stiegum 15 Prozent auf 93 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um siebenProzent auf 2,15 Milliarden Euro.

Im ersten Quartal musste vor allem der Sender SAT.1 hoheUmsatzeinbußen hinnehmen. Die Erlöse gingen um 29,9 Millionen Euroauf 214,2 Millionen Euro zurück. Das Ergebnis vor Steuern sank ummehr als 15 Millionen Euro auf minus 22 Millionen Euro. Den starkenRückgang begründete Rohner vor allem mit der «außergewöhnlich gutenUmsatzentwicklung» im ersten Quartal 2000. Hingegen legte der SenderProSieben im ersten Quartal beim Umsatz um vier Prozent auf 215,7Millionen Euro zu. Das Ergebnis vor Steuern kletterte um 13 Prozentauf 76,8 Millionen Euro.

Der Nachrichtensender N24 steigerte den Umsatz in den ersten dreiMonaten von 8,8 Millionen auf 9,6 Millionen Euro. Der Verlust erhöhteauf Grund höherer Kosten um drei Millionen Euro auf minus 7,7Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten in der Unternehmensgruppestieg im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt leicht auf 3 318Beschäftigte.