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Procter & Gamble stellt deutsche Standorte auf Prüfstand

04.07.2007, 13:58

Frankfurt/dpa. - Der US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (P&G) will seine Standorte in Deutschland besser miteinander vernetzen und prüft in diesem Zusammenhang die Zusammenlegung einzelner Bereiche.

Durch die Übernahmen von Wella und Gillette sei P&G in Deutschland stark gewachsen, sagte ein P&G-Sprecher. Der Konzern habe deshalb eine Studie in Auftrag gegeben, um die Strukturen zu prüfen, bestätigte er einen Vorabbericht des Magazins "Capital".

Vor allem vier der insgesamt 22 Standorte stehen auf dem Prüfstand: Schwalbach (Unternehmenszentrale, Papierprodukte), Kronberg (Hauptsitz von Braun, Kunstoffveredelung, Scherteile), Darmstadt (Sitz von Wella, Haarkosmetik) und Köln (Marketing und Vertriebszentrum, Düfte). Zusammenlegungen sind in der Verwaltung oder der Forschung und Entwicklung denkbar, sagte der Sprecher. Die Produktionsstandorte blieben außen vor. Von den Maßnahmen sind unmittelbar 3.600 Mitarbeiter betroffen.

Der Sprecher betonte, dass keine groß angelegten Entlassungen geplant seien, sondern dass die Mitarbeiter gegebenenfalls zu einem anderen Ort pendeln müssten. Nicht ausschließen wollte er, dass es zu einem geringfügigen Abbau von Stellen kommen könnte. Die Studie wurde den Angaben nach im Juni gestartet und soll sich über einen Zeitraum von drei bis vier Monaten erstrecken.

Die deutsche P&G-Tochter ist mit einem Jahresumsatz von 2,6 Milliarden Euro und 16.000 Mitarbeitern die größte außerhalb der USA. Gewachsen war die deutsche Tochter durch die Übernahmen der letzten Jahre. P&G hat 2003 die Darmstädter Wella AG und zwei Jahre später den amerikanischen Konkurrenten Gillette (Oral B, Duracell) übernommen. Die Gillette-Tochter Braun hat ihren Hauptsitz in Deutschland.