Porträt Porträt: Klaus Zumwinkel
Bonn/ddp. - Bereits seit 1990 ist der heute 64-JährigeVorstandsvorsitzender der Deutschen Post und damit ältester Chefeines DAX-Konzerns. Die ehemalige Bundespost wurde unter seinerFührung zum internationalen Logistikkonzern Deutsche Post World Net.Sein Vertrag als Vorstandsvorsitzender läuft noch bis November 2008.
Heute sitzt Zumwinkel außerdem den Aufsichtsräten der DeutschenPostbank und der Deutschen Telekom vor und ist zudem Mitglied imKontrollgremium bei der Deutschen Lufthansa und bei Arcandor.Außerdem gehört Zumwinkel dem Verwaltungsrat der US-Bank MorganStanley an. Im Jahr 2006 verdiente der verheiratete Familienvater undleidenschaftliche Bergwanderer allein alsDeutsche-Post-Vorstandsvorsitzender knapp drei Millionen Euro.
Geboren wurde Zumwinkel am 15. Dezember 1943 im niederrheinischenRheinberg bei Moers als zweiter Sohn einer wohlhabendenUnternehmerfamilie. Er wuchs im Rheinland auf und studierte später inMünster Betriebswirtschaftslehre, wo er anschließend auchpromovierte. Anschließend machte er Karriere als Unternehmensberaterbei McKinsey in Düsseldorf und New York, wo er schließlich auch derweltweiten Geschäftsführung angehörte. Vor seiner Zeit bei derDeutschen Post führte Zumwinkel den Versandkonzern Quelle.
In die Kritik geraten war Zumwinkel Anfang Dezember vergangenenJahres, nachdem er rund 200 000 Aktien-Optionen im Wert von 4,7Millionen Mark eingelöst hatte, nachdem der Kurs der Post-Aktieinfolge der Einigung der großen Koalition auf den umstrittenenPost-Mindestlohn um knapp fünf Prozent gestiegen war.
In der Mindestlohn-Debatte hat sich Zumwinkel wiederholt für dieEinführung von Lohnuntergrenzen in der Branche stark gemacht -wohlwissend, dass Post-Konkurrenten in dem seit Jahresbeginnliberalisierten deutschen Postmarkt dadurch das Geschäft deutlicherschwert wird.