Porträt Porträt: Jörg-Uwe Hahn
Wiesbaden/dpa. - Sein Weg ist eng verknüpft mit dem seines Duzfreundes Roland Koch, des CDU-Vorsitzenden und Ministerpräsidenten. Wie Koch der CDU trat Hahn schon als Schüler 1973 der FDP bei. Seit 1987 sitzt er im Landtag. 1999 stieg Koch zum Ministerpräsidenten auf, Hahn zum Fraktionsvorsitzenden beim Koalitionspartner FDP. Hahn und die damalige FDP-Landesvorsitzende Ruth Wagner hielten Koch die Treue, als 2000 die Affäre um schwarze Kassen bei der CDU ans Tageslicht kam.
Danach verwehrte Kochs wechselndes Wahlglück seinem Freund Hahn zweimal die Regierungsbeteiligung. 2003 war der CDU-Mann zu stark und gewann eine absolute Mehrheit. Auf Wagners Drängen, aber gegen Hahns Rat, lehnte die FDP die angebotenen Ministerposten ab. 2008 war die Union zu schwach, um die erhoffte Koalition zu bilden.
Hahn ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Wie seine Landespartei denkt er eher konservativ als sozial-liberal. «Freiheit und Selbstverantwortung möchte ich endlich gegen die Etatisten und Staatsgläubigen durchsetzen», so benennt er sein Ziel. Im Landtag gilt er als guter Redner. Mit Humor machte er auch skurrile Vorschläge wie den Bau von Windrädern rund um das Kernkraftwerk Biblis als Schutz vor Terrorangriffen aus der Luft. 2007 forderte der Fan von Eintracht Frankfurt öffentlich die Entlassung von Trainer Friedhelm Funkel.
Unwirsch wird Hahn, wenn jemand die Bedeutung der FDP verkennt. Ein Geschenk an seinen Bundesvorsitzenden Guido Westerwelle wäre eine FDP-Sperrminorität im Bundesrat bei Bildung einer schwarz-gelben Koalition in Hessen.