Porträt Porträt: Die Coen-Brüder - Lässig, intellektuell und sehr erfolgreich
Hamburg/dpa. - Diese Brüder sind so unzertrennlich, dass Kollegengern mal Witze über sie machen. «Der zweiköpfige Regisseur» werdenJoel und Ethan Coen genannt. Doch längst überwiegt tiefer Respekt vordem Werk der Männer aus Minneapolis, das immer eine besondereHandschrift zeigt: Absolute stilistische Perfektion, intellektuellanregende Drehbücher und ein manchmal grenzwertig dunkler Humor sindMarkenzeichen der Coens.
Joel (53) und Ethan (50), die bei ihren Auftritten stets lässigund völlig entspannt wirken, sehen sich ganz natürlich in ihrer Liebezum Kino vereint. Konkurrenz scheint es zwischen ihnen nicht zugeben. «Ethan und ich haben Geschichten mit Filmkameras gemacht, seitwir Kinder waren», sagte Joel nach der Oscar-Gala vor der Presse.«Und wir sind euch allen da draußen sehr dankbar dafür, dass ihr unsin unserer Ecke der Sandkiste weiterspielen lasst.»
Ihre erste professionelle «Sandkiste» fanden die Brüder amSchneidetisch von Horrorfilmen, bevor sie sich als Regisseure,Autoren und Produzenten mit dem Debütfilm «Blood Simple» (1984) aufeigene Beine stellten. Die surreale Mörderstory «Barton Fink» gewann1991 die Goldene Palme in Cannes. 1995 kam dann der endgültigeDurchbruch mit dem Oscar-Film «Fargo». Die coole Ganovengeschichte«The Big Lebowsky» erreichte zwei Jahre später schnell Kultstatus,wie auch fast alle weiteren Coen-Filme zu Publikumsmagneten beiFilmfestivals und in den Programmkinos weltweit avancierten.
Kein Wunder, dass Joel und Ethan nie Probleme haben, ihre Filmemit gleich mehreren Superstars zu spicken. Für ihr nächstes Projekt«Burnt After Reading» (Nach dem Lesen verbrannt) stehen ihnen unteranderem Brad Pitt, George Clooney und die frisch gebackene Oscar-Gewinnerin Tilda Swinton zur Verfügung.