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Zorn Zorn: Wütender Mann belästigt die Bundeskanzlerin

Von THOMAS KRÖTER 26.10.2010, 17:56
Das Haus von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im nordbrandenburgischen Dörfchen Hohenwalde bei Templin in der Uckermark. (FOTO: DPA)
Das Haus von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im nordbrandenburgischen Dörfchen Hohenwalde bei Templin in der Uckermark. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

BERLIN/MZ. - Auf ihrem Grundstückstand ihr am helllichten Vormittag plötzlichein Mann gegenüber und beschimpfte sie aufdas Wüsteste. Kein körperlicher Angriff, immerhin.Nur eine verbale Attacke.

Zorn und Hartnäckigkeit

Es dauerte auch nicht lange, da hattendie Personenschützer, die Merkel rund um dieUhr bewachen, den Mann in Gewahrsam. Zurzeitbefindet sich der Stalker in einer offenenPsychiatrie in Brandenburg und wird auch unterEinsatz von Medikamenten behandelt.

Im Falle Merkels war es nicht nur ein hartnäckiger,sondern auch ein überaus zorniger Verfolger.Ihm war widerfahren, was die meisten Menschenerleben, die der Kanzlerin oder anderen Spitzenpolitikerneinen Brief schreiben: Er wurde nicht persönlichbeantwortet, sondern von einem Mitarbeiter.Der Mann, bei dem es sich um einen 45-jährigenfreien Journalisten aus Mecklenburg-Vorpommernhandeln soll, schrieb Merkel gleich mehrfach.Die Erfolglosigkeit seiner Versuche steigerteoffenbar seine Wut. Er machte sich zu MerkelsPrivatwohnung in Berlin auf. Vor der Haustürwurde er von Beamten des Bundeskriminalamtesabgefangen und fortgeschickt.

Fehlende Information

Doch so schnell wollte er sich wohl nichtgeschlagen geben, er machte sich auf nachTemplin. Dort war er nicht nur einmal, sondernwie offiziell bestätigt wurde, zwei Mal "erfolgreich".Einmal drang er am frühen Morgen gegen 4.30Uhr auf das Grundstück vor - und stand JoachimSauer gegenüber, dem in dieser Nacht alleinanwesenden Ehemann. Beim zweiten Mal trafer auch auf Merkel persönlich.

Die Frage ist nun: Warum wurden die Personenschützerin Templin nicht von ihren Berliner Kollegengewarnt? Wie konnte der Mann in Templin unbemerktan dem 24 Stunden besetzten Polizeipostenvorbeikommen? Die Untersuchung läuft, unddie Ergebnisse dürften manchem Beamten kaumgefallen.