WM-Auslosung WM-Auslosung: Deutschland im Auftaktspiel gegen Costa Rica
Leipzig/dpa. - Mit einem Lächeln quittierte Klinsmann dieNamen der drei Gegner, die dem deutschen Team von den Fußball-Legenden Johan Cruyff, Pele und Lothar Matthäus zugelost wurden.
«Wir sind gut weggekommen. Wenn ich die anderen Gruppen sehe, woes richtig geballert hat, da haben wir doch wieder etwas Losglückgehabt. Unsere Mannschaft hat eine sehr gute Chance, in dasAchtelfinale zu kommen», sagte der Geschäftsführende DFB-PräsidentTheo Zwanziger in einer ersten Reaktion.
182 Tage vor WM-Beginn blieb dem dreimaligen Weltmeister einerneutes Vorrundenduell mit dem Erzrivalen Niederlande wie bei derEURO 2004 in Portugal erspart. Stattdessen loste der dreimaligeWeltmeister Pele dem DFB-Team Polen als europäischen Gegner zu. Gegendie Osteuropäer spielen die Gastgeber am 14. September in Dortmund.An Polen hat das deutsche Team gute Erinnerungen. Bei der WM-Endrunde1974 gelang durch einen 1:0-Sieg in der «Wasserschlacht» vonFrankfurt der Einzug ins Finale. In bisher 14 Länderspielen gegen dieOsteuropäer gab es für das DFB-Team zehn Siege und noch keineNiederlage. Die letzte Partie am 4. September 1996 endete nach Torendes heutigen Nationalmannschafts-Managers Oliver Bierhoff undKlinsmann mit 2:0.
Aus Topf zwei zog der Niederländer Cruyff Ecuador als Gegner fürdas dritte deutsche Vorrunden-Spiel am 20. Juni in Berlin. Gegen denVierten der Südamerika-Qualifikation hat der DFB bisher noch keinLänderspiel ausgetragen. Gleiches gilt auch für den Auftakt-GegnerCosta Rica. Die Mittelamerikaner hatten die Qualifikation als Dritterder CONCACAF-Zone abgeschlossen.
Sollte die Klinsmann-Elf die Vorrunde als Gruppensiegerüberstehen, würde sie der Weg zum Achtelfinale am 24. Juni erneutnach München führen. Die weiteren Stationen auf dem Weg zur ersehntenEndspiel-Teilnahme wären wiederum Berlin (30.6./Viertelfinale) undDortmund (4.7./Halbfinale). Als Zweiter der Gruppe A müsste das DFB-Team am 25. Juni zum Achtelfinale in Stuttgart antreten. WeitereStationen wären dann Gelsenkirchen (1. Juli) und München (5.7.). EineNeuauflage des WM-Finales von 2002 gegen Brasilien ist frühestens imHalbfinale möglich. Schon bei der Probeziehung am Freitagabend hattesich das Glückslos für die deutsche Mannschaft angekündigt. Dabeiwurden die Schweiz, Ecuador und Saudi-Arabien als Vorrunden-Gegnergezogen.
In der von FIFA-Mediendirektor Markus Siegler geleiteten Auslosungvor 4000 geladenen Gästen in der Messehalle 1 und geschätzten 320Millionen Fußball-Anhängern weltweit vor dem TV traf es dieNiederlande besonders hart. Die «Oranjes» treffen in der Gruppe C aufden zweifachen Weltmeister Argentinien, Serbien-Montenegro und WM-Neuling Elfenbeinküste. Der als Kopf der Gruppe F gesetzteTitelverteidiger Brasilien trifft auf Kroatien, Australien und Japan.Vor der Auslosung lobte FIFA-Präsident Joseph Blatter die deutschenWM-Organisatoren ausdrücklich. «Ich bin überzeugt, dass aus der 2+noch eine 1 wird», sagte der Schweizer, der zu Wochenbeginn nochleise Kritik an den Gastgebern geübt hatte.
Der Spielplan der WM stand endgültig erst nach Mitternacht nacheinem Treffen zwischen Vertretern des Weltverbandes (FIFA) und derFernsehanstalten fest. Möglich waren noch Spielverschiebungeninnerhalb eines Tages, um die Begegnungen möglichst in allen Ländernzur besten Sendezeit übertragen zu können.
Bevor Kameruns Ex-Star Roger Milla die knapp 30-minütigeAuslosungszeremonie um 21.43 Uhr mit der Festlegung der übrigen sechsGruppenköpfe eröffnete, präsentierte sich das Gastgeberland in einerknapp einstündigen Show. TV-Moderator Reinhold Beckmann und Top-ModelHeidi Klum führten zweisprachig durch das Programm, in dem dieOrganisatoren das WM-Motto «Die Welt zu Gast bei Freunden» in Bilderumsetzten. Zu den Höhepunkten zählten die Auftritte von Pop-SängerJuanes und des niederländischen Magiers Hans Klok sowie ein Film vonRegisseur Wolfgang Becker zu den Klängen des Bolero von MauriceRavel.
