Wie funktioniert Abwehr? Wie funktioniert Abwehr?: Raketen fliegen ohne Sprengkopf
Berlin/MZ/mdc. - In Polen wollen die USA zehn Abwehrraketen stationieren. Das Radarsystem, so Lange, sei technisch ausgereift. Die Abfangraketen seien hingegen "noch in der Testphase. Mal funktionieren sie, mal nicht."
Die Abfangraketen haben keinen Sprengkopf. Sie sollen die feindlichen Flugkörper mit großer Geschwindigkeit rammen und so zerstören. Dazu müssen sie mit größter Präzision ihr Ziel treffen. Dabei gibt es drei Möglichkeiten, Raketen abzuschießen. Am besten geeignet ist die drei bis fünf Minuten lange Startphase. In ihr lassen sich Raketen leicht orten, weil sie während der Brenndauer des Antriebs geradezu leuchten und heiß sind. Auch sind noch keine Täuschkörper im Einsatz, die die Raketenabwehr gegebenenfalls auf ein falsches Ziel lenken würden.
Die Flugphase kommt für einen Abschuss in Betracht, weil sie mit 25 Minuten relativ lange dauert. Doch fliegen Interkontinentalraketen in 1 200 Kilometern Höhe. Lange: "Da kommt man nicht ohne weiteres ran." In der Wiedereintrittsphase, die kürzer ist als eine Minute, schmilzt die Zeit dahin.