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Weltweites Waldsterben Weltweites Waldsterben: Gegenmaßnahmen sollen konzentriert werden

20.08.2001, 12:24
UNEP-Bericht über bedrohte Wälder
UNEP-Bericht über bedrohte Wälder dpa

London/dpa. - Demnach befinden sich 80 Prozent der ökologisch besonderswertvollen «geschlossenen Wälder» in nur 15 Ländern. Die größtenBestände hat Russland, gefolgt von Kanada, Brasilien, den USA, derDemokratischen Republik Kongo, China, Indonesien, Mexiko, Peru,Kolumbien, Bolivien, Venezuela, Indien, Australien und Papua-Neuguinea. «In einer ganzen Reihe dieser Länder ist der Druck durcheine wachsende Bevölkerung relativ gering und die Chance für eineErhaltung der Wälder damit relativ hoch», sagte Töpfer. Es seideshalb sinnvoll, die begrenzten Finanzmittel vor allem in diesenLändern auszugeben. Gleichzeitig habe Indien bewiesen, dass dieZerstörung der Wälder auch in einem sehr dicht bevölkerten Land derMassenarmut gebremst werden könne, wenn die Regierung entschlossenhandle.

Die Wälder in nördlichen Ländern wie Russland oder Kanada seienökologisch ebenso wertvoll wie der tropische Regenwald in Brasilienoder Indonesien, sagte Töpfer. Alle Urwälder zeichneten sich durchgroße Artenvielfalt aus. «Die Bedeutung gesunder Wälder kann garnicht überschätzt werden», sagte der ehemalige Bundesumweltminister.«Sie spielen eine entscheidende Rolle dabei, die Folgen der Klima-Erwärmung zu verringern.» Dennoch drohe in den nächsten Jahrzehntenin vielen Ländern die Abholzung. Die Hauptursache dafür sei diewachsende Nachfrage nach Holz. «Die Leute zerstören die Wälder janicht einfach so, sie finanzieren damit ihren Lebensunterhalt.»

Ein kleiner Lichtblick sei, dass die Waldfläche in den USA undEuropa zugenommen habe. «Auch in Deutschland haben wir einen Zuwachsan Wald, und dies nicht nur unter dem Aspekt der Holzwirtschaft»,sagte Töpfer. Die naturbezogene Forstwirtschaft gewinne anBedeutung.