Weihnachtsansprache Weihnachtsansprache: Köhler gibt sich zuversichtlich
Berlin/dpa. - «Wir werden uns anstrengen müssen»,mahnte der Bundespräsident in seiner Weihnachtsansprache. «Aber ichhabe Zuversicht, dass wir die Herausforderung meistern werden.» Dieweltweite Krise mache allen Sorgen. «Unvorstellbar viel Geld istverspielt worden. Viele haben Angst um ihr Erspartes. Und vielefürchten um ihren Arbeitsplatz.»
Köhler lobte die Reaktion der Politik. Es sei richtig, dass derStaat entschlossen handle, um die Betriebe zu schützen und um Arbeitund Einkommen der Menschen zu sichern. «Unser Land, seine Bürger unddie Politik haben klug und besonnen reagiert.» Deutschland habe eingutes Fundament. «Die Reformen der vergangenen Jahre und die neueBereitschaft zum Miteinander in den Betrieben haben uns gestärkt fürdie Aufgaben, die vor uns liegen.» Er lobte «den Ideenreichtum, dieTatkraft und die Gelassenheit, die ich überall im Lande erlebe».
Er sehe in der Krise auch eine Chance, sagte Köhler. «Eine Chancefür eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Völkern. Eine Chance füreine bessere Ordnung von Wirtschaft und Finanzen, in der das Kapitalallen zu Diensten ist und sich niemand davon beherrscht fühlen muss.»Wer Verantwortung trage und Rechenschaft schulde, müsse sichentsprechend verhalten. «Wir brauchen Achtsamkeit für das Gemeinwohl.Wir brauchen Anstand, Bescheidenheit und Maß. Glaubwürdigkeit bringtdas Vertrauen zurück. Es ist das Band, das unsere Gesellschaftzusammenhält», sagte der Bundespräsident und appellierte an denGemeinsinn der Menschen. «Es liegt wirklich an uns selbst. Schöpfenwir die Kraft aus unseren Möglichkeiten.»
Köhler würdigte in seiner Ansprache, die am erstenWeihnachtsfeiertag im Fernsehen gesendet wird, auch den Einsatz derdeutschen Soldaten im Ausland. Sie sorgten in der Ferne fürSicherheit und Wiederaufbau. «Sie dienen dem Frieden, unter Einsatzvon Leib und Leben. Dafür wollen wir ihnen danken.»