Wehrmachts-Schau Wehrmachts-Schau: Keine Zwischenfälle bei Neonazi-Aufmarsch

Leipzig/dpa. - Ohne die befürchteten Ausschreitungen sind in Leipzig am Samstag zwei Neonazi-Aufmärsche aus Protest gegen dieWehrmachtsausstellung und Gegendemonstrationen verlaufen. UmZusammenstöße zwischen den etwa 2200 Rechtsextremisten undGegendemonstranten zu verhindern, waren rund 4000 Beamte von Polizei und Bundesgrenzschutz aus 13 Bundesländern im Einsatz. Auf dem Gelände der Alten Messe war zuvor die Wehrmachtsausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung eröffnet worden.
Insgesamt wurden 129 Menschen vorläufig festgenommen. Darunterwaren 98 Demonstranten, die gegen Auflagen der Polizei verstoßenhatten. Ihnen wurde unter anderem das Verwenden von Kennzeichenverfassungswidriger Organisationen und der Verstoß gegen dasVersammlungsgesetz vorgeworfen. An sechs Stellen wurden zuvor etwa500 Fahrzeuge und 900 Menschen kontrolliert.
Leipzig war in knapp zehn Monaten zum vierten Mal Schauplatz vonNeonazi-Aufmärschen. Die Anhänger der NPD und des HamburgerRechtsextremisten Christian Worch durften nur unter strengen Auflagengegen die Wehrmachtsausstellung demonstrieren. Worch kündigte fürJuli eine weitere Demonstration in Leipzig an.
Die Wehrmachtsausstellung ist zum ersten Mal in den neuen Ländernzu sehen. Nach Berlin, Bielefeld und Wien ist Leipzig die vierteStation. Die Schau «Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen desVernichtungskrieges 1941- 1944» zeigt, dass die Wehrmachtflächendeckend an Kriegsverbrechen beteiligt war. Rechtsradikalehatten in der vergangenen Jahren wiederholt versucht, die 1999 wegensachlicher Fehler abgesetzte Vorgängerschau zu verhindern. Auch beider ersten Station nach der Neugestaltung in Berlin Ende vorigenJahres war es zu Protesten gekommen.