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Volkswagen-Affäre Volkswagen-Affäre: Früherer Betriebsrat akzeptiert 11250 Euro Strafe

09.08.2007, 20:56
Günter Lenz war zur Last gelegt worden, 2001 und 2002 bei Reisen des Betriebsrats in Südkorea und Indien je einmal Dienste einer Prostituierten in Anspruch genommen zu haben, die von VW bezahlt wurden. (Foto: dpa)
Günter Lenz war zur Last gelegt worden, 2001 und 2002 bei Reisen des Betriebsrats in Südkorea und Indien je einmal Dienste einer Prostituierten in Anspruch genommen zu haben, die von VW bezahlt wurden. (Foto: dpa) dpa

Braunschweig/ddp. - In der Volkswagen-Affäre ist der ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete und frühere Betriebsratschef der Nutzfahrzeugsparte in Hannover, Günter Lenz, zu einer Geldstrafe von 11 250 Euro verurteilt worden. Wegen Beihilfe zur Untreue in zwei Fällen erließ das Amtsgericht Wolfsburg einen Strafbefehl über eine Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu jeweils 250 Euro, wie dieStaatsanwaltschaft Braunschweig am Donnerstag mitteilte. Lenzakzeptiert die Strafe und verzichtet auf Rechtsmittel.

Ihm war zur Last gelegt worden, 2001 und 2002 bei Reisen desBetriebsrats in Südkorea und Indien je einmal Dienste einerProstituierten in Anspruch genommen zu haben, die von VW bezahltwurden. Die Kosten von insgesamt rund 600 Euro seien «mit Wissen,mindestens aber Billigung» von Lenz über den einstigenVW-Personalmanager Klaus-Joachim Gebauer bei Volkswagen abgerechnetworden.

Strafmildernd sei bei der Strafzumessung die vergleichsweisegeringe Schadenshöhe für das Unternehmen berücksichtigt worden, hießes. Straferhöhend habe sich dagegen ausgewirkt, dass sich Lenz «inein System von Begünstigungen» einbinden ließ, ohne dieRechtswidrigkeit seines Verhaltens kritisch zu hinterfragen.

Die Staatsanwaltschaft sah mit der von ihr in dieser Höhe auchbeantragten Entscheidung des Gerichts ihre Strafvorstellungverwirklicht. Damit könne der Strafbefehl in Kürze rechtskräftigwerden, hieß es. Lenz stehe damit als Zeuge in den weiteren Verfahrenim Zusammenhang mit der VW-Affäre um Vergnügungsreisen fürBetriebsräte zur Verfügung.

Lenz hatte die Vorwürfe lange Zeit bestritten. Im Juni hatte erschließlich sein Mandat als SPD-Landtagsabgeordneter niedergelegt. ImJuli gab er dann den Rücktritt von allen Volkswagen-Ämtern bekannt.