Verteidigungsministerin Verteidigungsministerin: Ursula von der Leyen will keine Rückkehr zur Wehrpflicht

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat sich gegen eine Wiederbelebung der Wehrpflicht ausgesprochen. „Eine Rückkehr zur Wehrpflicht brächte uns aktuell überhaupt keinen Mehrwert“, sagte von der Leyen den Zeitungen des RedaktionsNetzwerks Deutschland. Sie könne nicht erkennen, dass sich die Sicherheitslage absehbar wieder in Richtung Wehrpflicht entwickle.
Das Aussetzen der Wehrpflicht habe der Bundeswehr vielmehr „gut getan“, hob die Ministerin hervor. Seit der Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht im Jahr 2011 habe sich die Bundeswehr „stark modernisiert, um junge Menschen zu gewinnen und Fachkräfte zu halten“, sagte von der Leyen.
Im Ergebnis sei die Truppe gut aufgestellt mit den jungen Menschen, die freiwillig kämen, um ihren Beruf mit hoher Professionalität auszuüben. „Ganz abgesehen davon, dass uns die Kapazitäten für eine breite Grundausbildung hunderttausender junger Männer und Frauen fehlten“, ergänzte die Ministerin.
Mehr Frauen und Bewerber mit Migrationshintergrund
Laut von der Leyen braucht die Bundeswehr allerdings mehr Frauen und Bewerber mit Migrationshintergrund, um weniger verstaubt und gestrig zu wirken. Es tue der Bundeswehr gut, wenn sie für Frauen genauso interessant werde wie für Männer, sagte sie dem RND. Dabei gehe es auch um neue positive Perspektiven. „Je homogener eine Gruppe ist, desto eindimensionaler der Blick auf Risiken und Chancen“, warnte die Ministerin.
In der am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossenen Zivilschutzstrategie wird für einen Krisenfall an einigen Stellen die Möglichkeit der Wiedereinführung der Wehrpflicht angedeutet. Sprecher von Regierung und Verteidigungsministerium stellten allerdings klar, dass dies nicht zur Debatte stehe. (afp)