Verteidigungsminister Jung auf Afghanistan-Visite
Kabul/Berlin/dpa. - Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) ist bei einem überraschenden Besuch in Kabul mit Afghanistans Präsident Hamid Karsai zusammengekommen. Der Präsident würdigte den Einsatz der Bundeswehr und vor allem ihre Hilfe beim Aufbau der Infrastruktur.
Jung sagte Karsai nach eigenen Angaben zu, dass sich Deutschland stärker beim Aufbau der afghanischen Polizei und der Streitkräfte engagieren wolle. Über die den Einsatz einer schnellen Eingreiftruppe der Bundeswehr sei noch nicht entschieden worden, teilte er mit.
Jung war am Morgen unter massiven Sicherheitsvorkehrungen in Kabul eingetroffen. Am Nachmittag wird er mit seinem Amtskollegen Abdul Rahim Wardak sprechen. Deutschland stellt derzeit rund 3200 Bundeswehrsoldaten - vor allem in Nord-Afghanistan.
Jungs Besuch in Afghanistan wurde aus Sicherheitsgründen geheim gehalten. Nach dem Terroranschlag auf das einzige Fünf-Sterne-Hotel in Kabul am 14. Januar mit mehreren Toten während des Besuches des norwegischen Außenministers Jonas Gahr Støre wurden die Vorkehrungen für Jungs Reise noch einmal verschärft, erklärte das Verteidigungsministerium in Berlin. Støre hatte sich zum Zeitpunkt des Angriffs in dem massiv gesicherten Hotel aufgehalten. Bei dem Anschlag war auch ein norwegischer Journalist getötet worden.