Verfahren wegen Fahnenflucht Verfahren wegen Fahnenflucht: Ehemalige Taliban-Geisel Bergdahl vor Gericht

Der wegen Fahnenflucht vor einem Militärgericht angeklagte US-Sergeant Bowe Bergdahl hat zum Prozessauftakt die Frage nach seiner Schuld nicht beantwortet. Das sagte ein Armeesprecher am Dienstag. Er wolle sich aber später äußern.
Der heute 29 Jahre alte Bergdahl hatte sich 2009 von seiner Einheit in Afghanistan entfernt. Er war wenig später von Taliban gefangen genommen worden. Fünf Jahre später tauschte ihn die US-Regierung gegen fünf Häftlinge des Gefangenlagers Guantánamo aus. Bergdahl droht im schlimmsten Fall lebenslange Haft.
Der Prozess hatte am Dienstag auf der Militärbasis Fort Bragg im Bundesstaat North Carolina begonnen. Es soll geklärt werden, aus welchen Motiven heraus sich Bergdahl damals von seiner Einheit entfernt hatte. Konservative US-Politiker hatten ihm zuletzt öffentlich Verrat vorgeworfen.
Bergdahl selbst blieb vage bei den Aussagen über seine Motive, auch als er sich jüngst im Podcast „Serial“ öffentlich zu den Vorgängen äußerte. Es wird öffentlich darüber spekuliert, dass sich Bergdahl zu einer anderen US-Basis durchschlagen wollte, um interne Missstände in seiner Einheit anzuprangern. „Ich wollte sein wie Jason Bourne“, sagte er selbst mit Hinweis auf den von Matt Damon verkörperten Actionhelden. (dpa