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USA USA: «Woher stammt mein Todesgift?»

26.10.2010, 15:38

Washington/dpa. - Der Todeshäftling fordert Aufklärung darüber, woher dasBarbiturat Thiopental stammt, das bei seiner Exekution verwendetwerden soll.

Richterin Roslyn Silver in Phoenix gab seinem Ersuchen statt, wiedie Zeitung «The Arizona Republic» berichtete. Die Staatsanwaltschaftsoll nun der Verteidigung mitteilen, wer das Mittel hergestellt hat,damit geprüft werden kann, ob dem Delinquenten Jeffrey LandriganSchmerzen bei der Hinrichtung drohen.

Landrigan war 1990 wegen Mordes zum Tode verurteilt worden undstand Ende 2007 schon einmal kurz vor der Exekution. Dann wurde sieausgesetzt, weil erst ein Urteil des Obersten Gerichts der USAabgewartet werden sollte. Dabei ging es darum, ob Hinrichtungen mitder Giftspritze als grausame Bestrafung anzusehen sind und somitgegen die Verfassung verstoßen. Das Gericht verneinte das, und einneuer Termin wurde für Landrigans Exekution festgesetzt.

Thiopental war in diesem Jahr US-weit knapp geworden. EndeSeptember hatte die Gefängnisbehörde in Arizona mitgeteilt, dass siesich das Mittel beschafft habe. Landrigans Anwälte wollen nun wissen,ob der Staat gesetzliche Regulierungen umging, um sicherzustellen,dass das Mittel zur Verfügung steht. Sie argumentieren, ihr Mandantkönnte qualvoll ersticken, wenn das Betäubungsmittel nicht so wirkewie es sollte.