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USA USA: Robert Gates glaubt nicht an einen Sieg im Irak

06.12.2006, 08:30
Der designierte US-Verteidigungsminister Robert Gates glaubt nicht an einen Sieg im Irak. (Foto: dpa) (Foto: dpa)
Der designierte US-Verteidigungsminister Robert Gates glaubt nicht an einen Sieg im Irak. (Foto: dpa) (Foto: dpa) EPA

Washington/dpa. - Der Streitkräfteausschuss des US-Senats hateinstimmig empfohlen, der Ernennung des designierten US-Verteidigungsministers Robert Gates (63) zuzustimmen. Der frühere CIA-Direktor hatte Dienstag bei einer Anhörung vor dem Ausschuss inWashington ein sehr negatives Bild über die Lage im Irak gezeichnet.Auf die Frage, ob die USA den Krieg gewinnen könnten, antwortete ermit einem «Nein». Nach der Empfehlung des Ausschusses für Gates wirdnun noch der Senat über den Nachfolger von Donald Rumsfeld abstimmen,was jedoch nur als Formsache gilt.

Gates warnte bei der fünfstündigen Anhörung vor einer Ausweitungdes Konflikts. Wenn sich in den nächsten ein oder zwei Jahre die Lageim Irak nicht langsam bessere, müssten sich die USA «der sehr realenGefahr und der möglichen Realität eines regionalen Flächenbrandesstellen», betonte der Ex-CIA-Chef. Er teile mit US-Präsident GeorgeW. Bush die Sicht, dass die USA im Irak bleiben müssten, bis der Iraksich selbst schützen und regieren könne.

Gates zeigte sich für einen möglichen Strategiewechsel bereit.«Alle Optionen sind auf dem Tisch», sagte er. Gates war bis zu seinerNominierung Mitglied der unabhängigen Expertenkommission zurIrak-Politik unter Leitung von Ex-Außenminister James Baker und demDemokraten Lee Hamilton, die am Mittwoch ihre Ergebnisse vorlegt.

«Die Entwicklungen im Irak über die nächsten ein oder zwei Jahrewerden den gesamten Nahen Osten formen und die globale Politik aufviele Jahre sehr stark beeinflussen», sagte Gates. «Wir müssengemeinsam an der Entwicklung einer Strategie arbeiten, die den Iraknicht im Chaos versinken lässt und die unsere langfristigenInteressen in und Hoffnungen für die Region schützt», forderte er.