USA USA: Los Angeles gedenkt der Rassenunruhen
Los Angeles (dpa) - - Der unerwartete Freispruch von Polizisten, die den schwarzenAutofahrer Rodney King misshandelt hatten, war am 29. April 1992 derAuslöser für die schwersten Rassenunruhen in der jüngerenamerikanischen Geschichte. Bei den fünftägigen Ausschreitungen kamen55 Menschen ums Leben. Über 2200 wurden verletzt und rund eineMilliarde Dollar Schaden angerichtet.
Bush, der bei dem Besuch in der vor allem von Schwarzen besuchtenKirche begeistert gefeiert wurde, sprach von einem wichtigen Zeichen,dass die Gemeinde sich zehn Jahre nach den Unruhen wieder gefundenhabe und sich wieder aufgebaut habe. «Aus dieser Gewalt undHässlichkeit wurde neue Hoffnung geboren.»
An der Straßenkreuzung Florence-Normandie in dem Schwarzen-GhettoSouth Central, wo die blutigen Kämpfe ausbrachen, wurden dieGedenkfeiern von lauten Protestrufen unterbrochen. Während einigeAnwohner auf die Verbesserungen in dem ärmlichen Viertel verwiesen,sprachen andere von anhaltenden Problemen, wie Arbeitslosigkeit,Verbrechen und Polizeibrutalität.
Nach einer Umfrage der «Los Angeles Times» glaubt die Hälfte derEinwohner von Los Angeles, dass sich das Verständnis zwischen denRassen verbessert habe. Befragt man nur die schwarze Bevölkerung,sinkt die Zahl jedoch auf 36 Prozent ab. Während sich über 60 Prozentder Schwarzen und Latinos über die Vorgehensweise der Polizeibeklagen, glauben nur 28 Prozent der Weißen, dass Polizeibrutalitäthäufig vorkommt.