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USA USA: Airbus stürzt auf New Yorker Stadtteil Queens

12.11.2001, 15:56
Flugzeugabsturz in New York
Flugzeugabsturz in New York dpa

New York/dpa. - Der Airbus A300-600 der Fluggesellschaft American Airlines war vominternationalen Flughafen John F. Kennedy mit 246 Passagieren undneun Besatzungsmitgliedern nach Santo Domingo in der DominikanischenRepublik gestartet.

Die Maschine mit Flugnummer 587 prallte gegen 09.17 Uhr (Ortszeit)in einem Wohngebiet von Queens auf und setzte bis zu zwölf Häuser inBrand. Nach Angaben des New Yorker Bürgermeisters Rudolph Giulianihatte sich von der Unglücksmaschine eine Turbine gelöst.Triebwerkteile landeten im Hof eines Hauses. Augenzeugen berichteten,die Unglücksmaschine habe an der linken Seite gebrannt.

Über der Absturzstelle standen dichte, tiefschwarze Rauchwolken.Hunderte Feuerwehrleute kämpften gegen die lodernden Flammen. DasFlugzeug war - so kurz nach dem Start - voll mit Kerosin. DieAbsturzstelle war weiträumig abgesperrt.

Die Menschen an der Unglücksstelle am Rockaway Beach Boulevardsuchten panikartig Schutz, als die Maschine abstürzte. «Es gab Panik,nur Panik», schilderte eine Frau die Szenen nach dem Aufprall. DerBoulevard ist eine der Haupteinkaufsstraßen von Queens, dem mit 2,2Millionen Einwohnern größten Stadtteil New Yorks.

Vor dem Absturz habe es keine glaubwürdige Attentatsdrohunggegeben, teilte der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, inWashington mit. Er dementierte Berichte, wonach einRegierungsbeamter - ebenso wie einige Augenzeugen - von einerExplosion an Bord des Flugzeuges gesprochen habe. Nach erstenErkenntnissen habe es auch keine ungewöhnliche Kommunikation zwischendem Cockpit und der Flugkontrolle gegeben, sagte Fleischer.

Giuliani gab nach dem Absturz sofort die höchste Alarmstufe aus.Er rief die Bevölkerung der Acht-Millionen-Metropole zur Ruhe auf.«Als ich von dem Unglück hörte, dachte ich nur 'Oh, mein Gott'. Waswir bis jetzt wissen, lässt uns hoffen, dass es sich um einisoliertes Ereignis handelt.»

Alle großen Flughäfen im Raum New York wurden geschlossen,neben Kennedy auch der Inlandsflughafen La Guardia und der Flugplatzin Newark (Bundesstaat New Jersey). Nach etwas mehr als einer Stundewurden sie für Landungen wieder freigegeben. Die Lufthansa erwartetefür diesen Dienstag wieder einen normalen Flugverkehr nach New York.Giuliani schloss auch vorsichtshalber alle Brücken und Tunnelvorübergehend. Die Vereinten Nationen in New York sperrten ihrGelände nach Bekanntwerden des Unglücks für Autos und Fußgänger.

Seit den Terrorangriffen auf das World Trade Center in New Yorkund das Pentagon in Washington herrscht in den USA Furcht vor neuenAnschlägen. Sprecher des Terroristenführers Osama bin Laden hattenwiederholt neue Attentate angekündigt, darunter vor wenigen Tagen derägyptische Terrorist Eiman el Zawahiri, die rechte Hand Bin Ladens.Am 11. September waren nach dem Anschlag auf das World Trade Centerin New York 4 800 Menschen ums Leben gekommen.

Die Nachricht vom Absturz erreichte US-Präsident George W. Bushwährend einer Sitzung mit seinen Sicherheitsberatern im Weißen Haus.Sofort seien alle wichtigen Behörden alarmiert worden, darunter dasVerteidigungsministerium und das Bundeskriminalamt FBI.

Fernsehbild von dem Unglück
Fernsehbild von dem Unglück
PA