US-Wahl US-Wahl: Fünf Dinge, auf die man sich nach dem Erfolg von Donald Trump freuen kann

Bei vielen sitzt der Schock über den Wahlsieg von Donald Trump tief, mancher aber frohlockt auch. Wie kann das sein? Fünf Versuche Versuche, dem Erfolg des Populisten etwas Positives abzugewinnen.
Trump hat abschreckende Wirkung
Der Sieg des Populisten Trump, könnte zu einer Stärkung der Volksparteien in Deutschland führen, sagt Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) nach dem Wahlsieg des Republikaners. Er müsste nicht zwangsläufig mit einer Zunahme rechtspopulistischer Tendenzen oder Wahlerfolge etwa der AfD in Deutschland einhergehen. Auch könne die Einsicht greifen, „dass die Lösung von Problemen etwas Besseres ist als das lautstarke Beschreiben von Problemen“. Er habe zu dieser These aber noch keine abschließende Meinung.
Trump ist ein Warnschuss für die Eliten in Deutschland
Die deutsche Politik kann aus der Wahl in den USA auch etwas für die anstehende Bundestagswahl lernen, sagt der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland Manfred Rekowski. Er zieht das Resümee aus dem amerikanischen Ergebnis, „dass die Zerrissenheit und Spaltung einer Gesellschaft zu unberechenbaren Entwicklungen führen kann“. Eine Ermahnung also, keine Bevölkerungsgruppen im Wahlkampf zu vergessen. Insofern hoffe er, „dass das Thema soziale Gerechtigkeit im Wahljahr 2017 in unserem Land zum Schwerpunktthema wird.“
Durch Trump kann sich Europa besser von den USA emanzipieren
Das Wahlergebnis der USA kann eine Chance für Europa sein, sich „in aller Ruhe zu emanzipieren“, sagt der in Amerika geborene Schauspieler Walter Sittler (62, „Der Minister“). Der Wechsel an der Polit-Spitze biete die Möglichkeit, nicht immer nur zu Amerika hochzuschauen. „Wenn Resteuropa das schafft, kann es auch ein Gewinn sein.“ Auch Grünen-Chef Cem Özdemir sagte, es sei nun an Europa, die westlichen, liberalen Werte hochzuhalten, für die nach dem Weltkrieg die USA das Vorbild gewesen seien.
Trump kann Reformen des politischen Systems auslösen
Der unerwartete Wahlsieg ist auch ein Wachrütteln und eine Ermahnung für die ganze Welt, sagt der slowenische Philosoph Slavoj Zizek. Trump sei zwar „widerlich“, aber die US-Wahl würde ein „großes Erwachen“ in der politischen Welt auslösen und neue Prozesse in Gang setzten. In jeder Gesellschaft gebe es ein Netzwerk von ungeschriebenen Regeln, wie Politik funktionieren solle. Trump habe das jetzt zerstört. Dadurch zwinge er Demokraten und Republikaner zu ihren Grundsätzen zurückzukehren und sich zu überdenken, sagt Zizek.
Trump kann internationale Probleme unkonventionell angehen
Als Politik-Neuling könnte der designierte Präsident auch einen anderen Wind in den Umgang auf nationaler und vielleicht auch auf internationaler Ebene bringen. Das findet zumindest der finnische Regierungschef Juha Sipilä. „Trump hat mehr Freiheit, als diejenigen, die enger an die republikanische Partei gebunden sind. Ich glaube, er könnte mit überraschenden Lösungen kommen, die das Volk einen“, sagte er. „Eine Veränderung ist auch immer eine Chance. Speziell im Syrienkonflikt haben die USA und Russland die Schlüsselrollen. Hoffentlich nutzen sie das nun.“