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US-Wahl 2012 US-Wahl 2012: Mitt Romney

07.02.2012, 10:52

Halle (Saale)/MZ. - Er war einer der Kandidaten der Republikanischen Partei im Kampf um die Nominierung für die Präsidentschaftswahl 2008 und kämpft auch um die Kandidatur der Republikanischen Partei für die Präsidentschaftswahl 2012.

Leben

Mitt Romney wurde in Detroit geboren. Sein Vater George W. Romney war von 1963 bis 1969 Gouverneur von Michigan. Seine Mutter Lenore bewarb sich 1970 in Michigan erfolglos für die Republikaner um einen Sitz im US-Senat. Er hat drei Geschwister und besuchte die Cranbrook School (heute: Cranbrook Kingswood School) in Bloomfield Hills, die zur Cranbrook Educational Community gehört.

Er ist seit 1969 mit Ann Lois Davies verheiratet; sie haben fünf erwachsene Söhne und sechzehn Enkelkinder. Mit seiner Frau lebt er in Boston. Mitt Romney ist Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage („Mormonen“) und war als junger Erwachsener zwei Jahre für sie missionarisch in Frankreich tätig.

Romney hat einen Master of Business Administration und einen Abschluss in Rechtswissenschaften (Juris Doctor) von der Harvard University. Nach dem Studium arbeitete er für die Unternehmensberatung Bain & Company in Boston. Später war er Gründungspartner der 1984 gegründeten Private-Equity-Gesellschaft Bain Capital. Im Jahr 1994 versuchte er, gegen Edward Kennedy in den US-Senat gewählt zu werden. Romney wurde von Kennedy besiegt, erhielt aber 41 % der Stimmen, das beste Ergebnis, das je ein republikanischer Kandidat gegen Kennedy erhielt.

1999 wurde er als Geschäftsführer des Organisationskomitees mit der Organisation der XIX. Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City, Utah, beauftragt.

Sein Vermögen wird auf mindestens 250 Millionen Dollar und bis zu 350 Millionen Dollar geschätzt. Während der Vorwahlen zur Präsidentschaftskandidatur 2012 legte er seinen Steuersatz offen. Er betrug im Jahr 2010 13,9 und 2011 15,4 Prozent, was ihm Kritik einbrachte.

Gouverneur von Massachusetts

Im Jahr 2002 wurde er als republikanischer Kandidat für das Gouverneursamt von Massachusetts von der Republikanischen Partei nominiert. Im November desselben Jahres wurde Romney zum 70. Gouverneur von Massachusetts gewählt: Er erhielt 50 % der Stimmen, die demokratische Kandidatin Shannon O’Brien 45 % der Wählerstimmen. Seine Wahl erregte Aufsehen, da Massachusetts als einer der liberalsten Staaten in den USA gilt und demokratische Kandidaten dort üblicherweise klare Vorsprünge vor ihren republikanischen Mitbewerbern erzielen. Als Gouverneur erreichte er, dass der Haushalt des Bundesstaates ausgeglichen wurde und sogar Überschüsse verbuchte.

Im November 2004 versuchte er die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes des Bundesstaates zu gleichgeschlechtlichen eheähnlichen Partnerschaften durch eine Änderung der Verfassung, welche die Ehe auf Mann und Frau beschränkt hätte, zu verhindern.

Im Dezember 2004 kündigte Romney an, er wolle einen Vorschlag einbringen, in Massachusetts die Todesstrafe wieder zu erlauben. Der Gesetzesentwurf, der die Todesstrafe für Terrorismus, Massenmord und Mord an Polizeibeamten vorsah, wurde dem Repräsentantenhaus von Massachusetts am 28. April 2005 vorgelegt. Der Gesetzentwurf wurde mit 99 Stimmen gegen 53 abgelehnt. Er legte außerdem sein Veto gegen die Stammzellenforschung ein, das Parlament überstimmte sein Veto jedoch deutlich.

Bei einer Umfrage zur Popularität der Gouverneure in den 50 US-Bundesstaaten im Dezember 2005 landete er mit einer Zustimmung von 49 % gegen 45 % Ablehnung auf Platz 31.

Präsidentschaftskandidatur 2008

Als er am 24. Dezember 2005 ankündigte, sich nicht der Wiederwahl als Gouverneur zu stellen, sahen viele darin eine Entscheidung, die in Hinblick auf eine Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei für 2008 getroffen wurde.

Mitt Romney kündigte am 13. Februar 2007 offiziell seine Kandidatur für das Präsidentenamt an und sammelte insgesamt 44 Mio. US-Dollar an Spendengeldern, deutlich mehr als seine Konkurrenten Rudolph Giuliani, Fred Thompson und Mike Huckabee. Er konnte in den Bundesstaaten Wyoming, Nevada, Michigan, Maine, Massachusetts, Colorado, Minnesota, Montana, North Dakota und Utah die meisten Stimmen für sich verbuchen.

Am 11. August 2007 ging Romney mit ca. 32 % der Stimmen als Sieger der Straw Poll in Ames, Iowa hervor. Diese nicht bindende Abstimmung gilt als erster wichtiger Indikator für die Organisation der Kandidaten vor den parteiinternen Vorwahlen (Caucus) im Januar 2008. Auch der damalige Gouverneur von Texas, George W. Bush, siegte 1999 bei dieser Testwahl und wurde anschließend Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei. Mitt Romney galt laut Umfragen lange Zeit neben Iowa auch im wichtigen Vorwahlstaat New Hampshire als Favorit. Bei beiden Vorwahlen konnte er jedoch trotz einer anfänglich unangefochtenen Führungsposition nur den zweiten Platz für sich verbuchen (25 % in Iowa, hinter Mike Huckabee; 32 % in New Hampshire, hinter John McCain).

Romney gewann am 5. Januar 2008 die Vorwahlen im Bundesstaat Wyoming. Dort erhielt er acht von zwölf Stimmen, die nach Ende der Vorwahlen auf dem Parteitag der Republikaner ausgezählt werden. In Iowa erhielt er 12 Stimmen, während sein Konkurrent Huckabee dort 17 Stimmen errang. Die Vorwahlen in Michigan konnte er deutlich für sich entscheiden, ebenso die Vorwahlen in Maine.

Am 7. Februar 2008 stieg Romney aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur aus. „Ich fühle, dass ich jetzt beiseite treten muss“, erklärte Romney. Er zog damit die Konsequenzen aus seinem unbefriedigenden Abschneiden bei den parteiinternen Abstimmungen über die Spitzenkandidatur am Super Tuesday.

Präsidentschaftskandidatur 2012

Im April 2011 kündigte Romney an, seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen 2012 vorzubereiten. Bei den Vorwahlen in Iowa am 3. Januar 2012 konnte er "in den knappsten Vorwahlen aller Zeiten" zunächst einen ersten Erfolg mit einem äußerst knappen Stimmenvorsprung von 8 Stimmen verzeichnen, weil nicht richtig ausgezählt worden war, denn eine Nachzählung ergab einen Stimmenvorsprung von 34 Stimmen für seinen Gegenkandidaten Rick Santorum, wobei allerdings bei beiden Zählungen die Stimmen aus ganzen acht Wahllokalen vollständig fehlten. Bei der folgenden Vorwahl in New Hampshire am 10. Januar 2012 gewann er mit deutlichem Vorsprung. Sein Wahlkampf wird größtenteils von sog. Super-PACs (Political Action Comitees), losen Gruppen von Multimillionären, finanziert. Viele der innerparteilichen Konkurrenten um das Amt des Päsidentschaftsbewerbers befehden sich untereinander, teils mit Schlammschlacht-Methoden.

Am 21./22. Januar (MEZ) gewann Newt Gingrich die republikanischen Vorwahlen in South Carolina. Dabei ließ er Favorit Romney mehr als 12 Prozentpunkte hinter sich. Das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur gilt damit wieder als völlig offen.

Am 31. Januar gewann Romney die Vorwahlen im bevölkerungsreichen Bundesstaat Florida. Er bekam 46 %; Gingrich nur 31 %. Der Spiegel schrieb: "Nach seinem 46-Prozent-Triumph .. ist Romney die Kandidatur wohl nicht mehr zu nehmen. ... der Verlierer verkennt die Signale: Trotz seiner deftigen Vorwahl-Niederlage in Florida will Newt Gingrich nicht aufgeben."

QUELLE: WIKIPEDIA