1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. US-Präsident in Berlin: US-Präsident Barack Obama: Rätsel um öffentlichen Auftritt in Berlin

US-Präsident in Berlin US-Präsident Barack Obama: Rätsel um öffentlichen Auftritt in Berlin

16.11.2016, 08:09
Barack Obama bei der seiner Rede am Brandenburger Tor im Juni 2013.
Barack Obama bei der seiner Rede am Brandenburger Tor im Juni 2013. dpa

Berlin - Die lästigsten Jetlag-Symptome dürfte Barack Obama weitgehend hinter sich haben, wenn er am Mittwochabend am Flughafen Tegel den Berliner Boden betritt. Seine letzte Europatour als US-Präsident hat er bereits am Dienstag in Athen begonnen. Auch in Berlin bleibt es bei einer Stippvisite - schon am Freitagmittag soll die Präsidentenmaschine mit Ziel Peru abheben. Und dazwischen?

(IN-)OFFIZIELLES: Termine Obamas bei und mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ab Donnerstagnachmittag sind bisher als einzige bekannt. Womit der US-Präsident ansonsten seine Zeit verbringen wird? „Wir wissen nichts“, heißt die Antwort unisono an Orten, die für einen Besuch in Frage kommen könnten. Die Freude über hohen Besuch wäre aber überall groß. „Sperrungen. Staus. Egal!“, schrieb der „Berliner Kurier“ mit Blick auf „Präsident Cool“.

SCHLAFEN: Eine luxuriöse Unterkunft findet Obama im „Adlon“ am Boulevard Unter den Linden. Zu möglichen Sonderwünschen und der Zimmerwahl schweigen sich die Verantwortlichen aus. Wie sehr ein US-Präsident verwöhnt wird, zeigt Obamas Berlin-Besuch 2013: Als Gast im „Ritz Carlton“ am Potsdamer Platz soll ihm ein Kissen-Menü vorgelegt worden sein, aus dem er sein Wunschkissen aussuchen konnte, wie die „Berliner Morgenpost“ berichtete. Ob Obama nun Kirschkern, Rosshaar, Minz- oder Baldrian-Duft wählte, ist nicht bekannt.

ESSEN: Am Donnerstagabend lädt Merkel Obama zum Abendessen. Stehen wie schon 2013 deutsche Spezialitäten auf dem Speiseplan? Berlins Starkoch Tim Raue, der die Obamas 2013 beim Festessen im Schloss Charlottenburg bekocht hatte, weilt nach eigener Aussage nicht in der Stadt. Raue hatte damals unter anderem Beelitzer Spargel, Königsberger Klopse und Bienenstich aufgetischt - und die First Lady zeigte sich angetan.

TOURI-PROGRAMM: Theoretisch lässt das offizielle Programm die ein oder andere Lücke, in der sich Obama die Stadt anschauen könnte. Bei bisherigen Besuchen war ein Kultur-Programm seiner Frau Michelle und den beiden Töchtern vorbehalten.

Diesmal reist der 55-Jährige ohne Familie. Dass er nun wie einst seine Töchter in einem Einkaufszentrum auftaucht oder wie andere Promis eine Joggingrunde im Tiergarten einlegt, gilt schon aus Sicherheitsgründen als äußerst unwahrscheinlich.

Beim Besuch als Präsidentschaftsbewerber 2008 führten Obamas einzige spontane Ausflüge in den Fitness-Raum des Hotels „Ritz Carlton“ am Potsdamer Platz und in das Restaurant „Borchardt“ am Gendarmenmarkt.

ÖFFENTLICHER AUFTRITT: Gibt es wieder eine große Rede Obamas in Berlin oder müssen sich Fans mit einem Besuch an den Absperrgittern rund um das Regierungsviertel begnügen? Das ist bisher völlig unklar.

Als großer Hoffnungsträger sprach Obama 2008 vor 200.000 Menschen an der Siegessäule, als US-Präsident dann 2013 vor geladenen Gästen am Brandenburger Tor. Dass sich Obama zum Abschied in irgendeiner Form erneut dem Vergleich mit John F. Kennedy aussetzt, ist denkbar. Denn einen Satz für die Ewigkeit wie Kennedys „Ich bin ein Berliner“ hat er bei bisherigen Visiten in der Hauptstadt nicht hinterlassen. (dpa)