US-Bundesstaat Kalifornien US-Bundesstaat Kalifornien: Schwarzenegger will Bush um Bundeshilfe bitten

Los Angeles/dpa. - Arnold Schwarzenegger will als neu gewählter Gouverneur des US-Krisenstaates Kalifornien Präsident George W. Bush um Bundeshilfen bitten. Das erklärte der Hollywoodstar bei der ersten Pressekonferenz nach seinem klaren Wahlsieg. Nach Informationen der «New York Times» (Donnerstag) werden die beiden republikanischen Politiker am kommenden Mittwoch oder Donnerstag in Kalifornien zusammentreffen. Bush hatte Schwarzenegger am Mittwoch angerufen und ihm zu seinem Wahlsieg gratuliert.
«Der Präsident hat dem gewählten Gouverneur gesagt, dass er beeindruckt von dessen Wahlkampf ist und sich auf die Arbeit mit ihm freut», sagte Präsidentensprecher Scott McClellan.
Bush hatte sich während der gesamten Abwahlkampagne gegen den bisherigen demokratischen Gouverneur Gray Davis nach außen hin zurückgehalten und auch den Wahlkampf seines Parteifreundes Schwarzenegger nicht unterstützt. Vor allem konservative Republikaner hatten Vorbehalte gegen Schwarzenegger, der ihnen als zu liberal gilt. Hinzu kamen die Vorwürfe gegen Schwarzenegger über jahrelange sexuelle Belästigungen von Frauen.
Schwarzenegger erklärte nach dem Telefonat mit Bush, der Präsident habe ihm seine Hilfe zugesagt. Er werde den Präsidenten «um viele Gefallen» bitten, kündigte der Wahlsieger an, der die marode Wirtschaft des bevölkerungsreichsten US-Staates sanieren will.
Er bekräftigte sein Wahlversprechen, als Gouverneur keine Steuern zu erhöhen. Vielmehr werde er die unpopuläre Erhöhung der Kfz-Steuer zurückzunehmen, die vier Milliarden Dollar in die Staatskasse bringen sollte. Als erstes müsse er sich aber einen Überblick über das Ausmaß des Haushaltsdefizits verschaffen, dann werde er konkrete Sparmaßnahmen nennen.
Für seine Filmfans hatte der Hollywood-Star allerdings schlechte Nachrichten: Als Gouverneur werde er so viel arbeiten müssen, dass ihm keine Zeit zum Filme drehen bleibe.
Schwarzenegger (56) hatte am Dienstag die vorgezogene Wahl mit rund 48 Prozent der Stimmen weit vor seinen Konkurrenten gewonnen. Er wird den abgewählten Demokraten Gray Davis vermutlich im November ablösen und dann seine bis Ende 2006 laufende Amtszeit übernehmen.