Urteil zum Bereitschaftsdienst Urteil zum Bereitschaftsdienst: Bedarf an Ärzten steigt drastisch

Magdeburg/MZ. - Ärztekammer und die Ärzte-OrganisationMarburger Bund begrüßten das Urteil ausdrücklich.Die Luxemburger Entscheidung sei für Ärzteund Patienten gleichermaßen wichtig. Sie bannedie Gefahr, dass übermüdete Mediziner am Operationstischstünden. Fraglich sei allerdings, wie dieerforderliche Einstellung neuer Ärzte finanziertwerden solle.
Ärzteverbände erwarten, dass bundesweit mindestens15000 Mediziner zusätzlich in den Klinikenbeschäftigt werden müssen. Dabei rechnen Krankenhaus-Verbändemit Kosten von rund einer Milliarde Euro.Wie viele Stellen in Sachsen-Anhalt neu geschaffenwerden müssten, sei noch unklar, erklärteReinhard Turre, Vorstands-Vorsitzender derKrankenhausgesellschaft. Die Einstellungenseien jedoch nicht zum Nulltarif zu haben.
Ärztekammer-Präsident Friebel ist dabei nichtsicher, ob es im Land überhaupt genügend Interessentengibt. Die Entlohnung in den neuen Ländernsei noch immer schlechter als im Westen, sagteHans-Jürgen Wiesenack, Vizechef des MarburgerBundes in Sachsen-Anhalt. Er befürchtet, dassviele in Magdeburg und Halle ausgebildeteJung-Mediziner deshalb in den Westen abwandern.Zugleich forderte er rasche Verhandlungenüber denkbare Arbeitszeitmodelle.
In Sachsen-Anhalt gibt es 54 Krankenhäuser,in denen 4000 Ärzte beschäftigt sind.
