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Umwelt Umwelt: Klimawandel bedroht tausende Tier- und Pflanzenarten

03.01.2008, 06:56
Eine Steckmücke «Anopheles quadrimaculatus» (undatiertes Archivfoto). Der Klimawandel wird die Landschaft in Deutschland sichtbar verändern, wobei Süddeutschland besonders betroffen ist. (Foto: dpa)
Eine Steckmücke «Anopheles quadrimaculatus» (undatiertes Archivfoto). Der Klimawandel wird die Landschaft in Deutschland sichtbar verändern, wobei Süddeutschland besonders betroffen ist. (Foto: dpa) EFE U.S. Centers for Disease Control and Prevention

Berlin/ddp. - Wegen des fortschreitenden Klimawandels sindtausende heimische Tier- und Pflanzerarten vom Aussterben bedroht.Bis zu 30 Prozent aller einheimischen Arten könnten für immer ausDeutschland verschwinden, sagte die Präsidentin des Bundesamtes fürNaturschutz (BfN), Beate Jessel, der «Berliner Zeitung»(Donnerstagausgabe): «Besonders betroffen von der Erderwärmung sindArten, die in Gewässern, Mooren, im Hochgebirge oder an den Küstenleben.» Auch bekannte Zugvögel wie der Pirol oder derGartenrotschwanz seien stark gefährdet. Im Gegenzug sei mit deutlichmehr Schädlingen und Überträgern von Krankheiten zu rechen.

Als Gründe nennt die oberste deutsche Naturschutzbehörde unteranderem die zu erwartende zunehmende Trockenheit und die sinkendenGrundwasserspiegel. «Der Zuzug und das Verschwinden bestimmter Artenlassen sich nicht mehr aufhalten. Denn der Klimawandel findet jabereits statt», warnte Jessel. Verschärft wird der dramatische Befunddurch die ohnehin schrumpfenden Lebensräume für viele Tiere undPflanzen. So würden immer mehr Böden zubetoniert und immer mehrLandschaften durch Straßen zerschnitten, warnte die Behörde. Auch dieintensive Land- und Forstwirtschaft wirkten sich negativ aus.

Konkrete Zahlen dazu liefert laut Naturschutzamt die neueste RoteListe zu den unterschiedlichen Lebensräumen in Deutschland. Danachgelten mehr als 70 Prozent der untersuchten Biotope als gefährdetoder akut gefährdet. Von den rund 14 000 erfassten Pflanzenarten sindfast 30 Prozent in ihrem Bestand bedroht, knapp vier Prozent geltenals ausgestorben oder verschollen.