Ukraine-Konflikt Ukraine-Konflikt: Amnesty berichtet von Gräueltaten
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat nach eigenen Angaben Beweise für Gräueltaten und illegale Hinrichtungen auf beiden Seiten während des Ukraine-Konflikts.
„Möglicherweise Kriegsverbrechen“
Allerdings sei es schwer, das Ausmaß festzustellen, erklärte die Ukraine-Expertin Jovanka Worner am Montag zur Vorstellung eines Berichts zu den Kämpfen zwischen der Armee und prorussischen Separatisten. „Viele der schockierenden Fälle, die insbesondere von russischen Medien veröffentlich wurden, sind enorm übertrieben“, sagte sie. „Es gibt keine überzeugenden Beweise für Massentötungen oder Gräber.“ In einzelnen Fällen habe es Hinrichtungen gegeben, bei denen es sich um Kriegsverbrechen handeln könne.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte von 400 Leichen in Massengräbern in einem Gebiet berichtet, das zuvor von ukrainischen Milizen kontrolliert worden war. Eine Amnesty-Delegation fand dagegen vor Ort Beweise für die illegale Hinrichtung von vier Männern durch die Milizen, hieß es am Montag. Die Leichen seien in zwei Gräbern in der Nähe des Dorfes Komunar gefunden worden. Zwischen der ukrainischen Armee und den Separatisten herrscht inzwischen eine brüchige Waffenruhe. (afp)