Uganda Uganda: Ex-Diktator Idi Amin tot
Kampala/Nairobi/dpa. - Ugandas Ex-Diktator Idi Amin ist tot. Der als «Schlächter von Afrika» bekannte Herrscher erlag am Samstag in Saudi-Arabien, wo er in den vergangenen Jahren im Exil lebte, einem Nierenleiden. Das berichtete der britische Sender BBC unter Berufung auf ein Krankenhaus in Dschiddah. Seine Familie will die Leiche nach Uganda überführen lassen. Ein Staatsbegräbnis hat die Regierung in Kampala jedoch ausgeschlossen.
Während seiner achtjährigen Gewaltherrschaft kamen schätzungsweise 400 000 Menschen ums Leben. Als Amin 1972 etwa 70 000 Menschen wegen ihrer indischen Herkunft aus Uganda vertrieb, hatte das katastrophale Folgen für die Wirtschaft. Seine letzten Jahre verbrachte Idi Amin im Exil in Saudi-Arabien. Die ugandische Regierung reagierte gelassen auf den Tod des Ex-Diktators. «Sein Tod ist bestimmt kein Anlass zu trauern», sagte ein Sprecher von Präsident Yoweri Museveni. Amin sei der grausamste aller Despoten gewesen. Wenn die Familie ihn in Uganda bestatten wolle, gebe es jedoch keine Einwände. Nach lokalen Medienberichten hat die Familie bereits eine Grabstätte ausgesucht.
Der knapp 80-Jährige, dessen genaues Geburtsdatum nicht bekannt ist, hatte die vergangenen Wochen im Krankenhaus verbracht. Vor wenigen Tagen wandte sein Sohn sich an die Presse, um einen Nierenspender für seinen Vater zu finden.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International bedauerte, dass Amin sich wegen seiner Untaten nie vor Gericht verantworten musste. «Die Gleichgültigkeit der Weltgemeinschaft erlaubte es Amin, seiner Strafe zu entgehen», sagte ein Sprecher in London. Dies sei ein weiterer Beleg für die Notwendigkeit für ein internationales Rechtssystem, in dem Straftäter tatsächlich zur Verantwortung gezogen würden.
Idi Amin begann seine Karriere als Box-Profi. Die britische Kolonialarmee bildete ihn zum Soldaten aus. Nach dem Ende der Kolonialherrschaft stieg er weiter im Militär auf und putschte sich 1971 an die Macht. Die Schreckensherrschaft endete 1979, als die tansanische Armee einmarschierte und Idi Amin ins Exil floh.