Übersicht Übersicht: Die Chronik des Ukraine-Konflikts
Donezk - Seit April kämpft die ukrainische Armee im Osten des Landes gegen prorussische Rebellen. Seither wurden mehr als 5300 Menschen in dem Konflikt getötet, der sich zur schwersten Ost-West-Konfrontation seit dem Ende des Kalten Kriegs entwickelt hat.
6. April: Zwei Wochen nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland besetzen prorussische Separatisten Verwaltungsgebäude in mehreren Städten der Ostukraine und rufen in Donezk eine „unabhängige Volksrepublik“ aus.
13. April: Kiew entsendet reguläre Truppen sowie Freiwilligenverbände für eine als „Anti-Terror-Einsatz“ deklarierte Militäroffensive in die Ostukraine.
2. Mai: Bei einer Militäroffensive in Slawjansk gibt es zehn Tote, in der Hafenstadt Odessa sterben mindestens 42 Menschen bei Straßenschlachten und einem offenbar gezielt gelegten Brand in einem Gewerkschaftshaus.
11. Mai: Bei vom Westen und Kiew nicht anerkannten Referenden in Donezk und Lugansk stimmen die meisten Teilnehmer für die Unabhängigkeit von der Ukraine.
25. Mai: Der proeuropäische Politiker Petro Poroschenko gewinnt die ukrainische Präsidentschaftswahl. Viele Wahllokale in der Ostukraine bleiben geschlossen.
27. Juni: Die Ukraine und die EU unterzeichnen ein Assoziierungsabkommen, Russland droht daraufhin mit „ernsten Konsequenzen“. Die Ukraine hatte das Abkommen eigentlich schon im November 2013 unterzeichnen wollen, der damalige Präsident Viktor Janukowitsch stoppte das Vorhaben aber auf Druck aus Moskau. Die Kehrtwende löste den Sturz Janukowitschs und die bis heute anhaltende Krise in der Ukraine aus.
5. Juli: Die Aufständischen geben nach wochenlanger Belagerung durch die ukrainische Armee ihre Hochburg Slawjansk auf.
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17. Juli: Ein Passagierflugzeug von Malaysia Airlines mit 298 Menschen an Bord stürzt über der Ostukraine ab, alle Insassen sterben. Regierung und Rebellen werfen sich gegenseitig vor, die Maschine abgeschossen zu haben.
29. Juli: Die EU und die USA weiten ihre Strafmaßnahmen gegen Moskau aus und beschließen umfassende Wirtschaftssanktionen.
22. August: Nach dem Eintreffen eines russischen Hilfskonvois in Lugansk ohne Genehmigung Kiews wirft die ukrainische Regierung Moskau eine „direkte Invasion“ vor.
5. September: Bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Minsk vereinbaren Regierung und Separatisten eine Waffenruhe, die jedoch nie eingehalten wird.
16. September: Das ukrainische Parlament verabschiedet ein Gesetz, das den abtrünnigen Regionen im Osten mehr Selbstständigkeit zugesteht.
20. September: Das Minsker Abkommen wird durch eine Vereinbarung ergänzt, die insbesondere eine demilitarisierte Pufferzone entlang der Frontlinie vorsieht.
26. Oktober: Sieg des proeuropäischen Lagers bei der vorgezogenen Parlamentswahl in der Ukraine.
30. Oktober: Die Ukraine und Russland erzielen eine Einigung im monatelangen Streit um russische Gaslieferungen.
2. November: In den international nicht anerkannten „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk lassen die Separatisten ein Parlament und einen Präsidenten wählen, den Sieg holen sie erwartungsgemäß selbst.
12. November: Die Nato beschuldigt Russland, die Separatisten mit Kämpfern und Waffen zu unterstützen.
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26. Dezember: Die ukrainische Armee und die Separatisten tauschen hunderte Gefangene aus, ansonsten kommt der Friedensprozess aber nicht voran.
22. Januar: Die Rebellen erobern nach wochenlangen erbitterten Gefechten den Flughafen von Donezk.
5. Februar: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident François Hollande starten eine neue diplomatische Initiative und reisen überraschend zu Gesprächen mit Poroschenko nach Kiew.
6. Februar: Merkel und Hollande beraten in Moskau mit Russlands Präsident Wladimir Putin.
8. Februar: Merkel, Hollande, Putin und Poroschenko vereinbaren ein Treffen am 11. Februar in Minsk.
10. Februar: In Minsk kommt die Ukraine-Kontaktgruppe zusammen.
11. Februar: In Minsk treffen sich Merkel, Hollande, Poroschenko und Putin zu einem Krisengipfel. Parallel verhandelt die Kontaktgruppe mit den prorussischen Separatisten.
12. Februar: Nach 16-stündigen Verhandlungen wird eine Einigung auf ein „Maßnahmenpaket“ zur Umsetzung des Minsker Abkommens verkündet. Darin wird unter anderem eine Waffenruhe ab Sonntag um 00.00 Uhr festgelegt. Kurz darauf erklärt die ukrainische Armee, dass während der Verhandlungen 50 russische Panzer und anderes schweres Gerät in die Ukraine eingedrungen seien. (dpa)