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Türken laut Studie am schlechtesten integriert

25.01.2009, 11:13

Berlin/dpa. - Türkischstämmige Migranten sind in Deutschland nach einer Studie deutlich schlechter integriert als andere Zuwanderergruppen. Selbst in der zweiten Generation verbesserten sich die Werte nur geringfügig.

Das berichtet das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» vorab aus einer Untersuchung des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung. Erstmals werden die Integrationserfolge einzelner Migrantengruppen inklusive der Zuwanderer mit deutschem Pass verglichen. Am besten schneiden dabei die Einwanderer aus EU-Ländern, deutschstämmige Aussiedler sowie Migranten aus dem Fernen Osten ab.

Laut dem Magazin ergab die Studie, dass 30 Prozent der Türken und Türkischstämmigen keinen Schulabschluss und nur 14 Prozent das Abitur haben - nicht einmal halb so viele wie in der deutschen Bevölkerung und weniger als bei den anderen Zuwanderergruppen. Auch sind demnach Menschen mit türkischem Hintergrund beruflich weniger erfolgreich: Sie seien häufig erwerbslos, die Hausfrauenquote sei hoch und viele seien abhängig von Sozialleistungen. Besonders groß seien die Missstände im Saarland: 45 Prozent der Türken und Türkischstämmigen dort seien ohne jeglichen Bildungsabschluss. Auch in der Gesamtstatistik liegt der kleinste Flächenstaat ganz hinten, die größten Integrationserfolge kann Hessen verzeichnen.

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) ist dennoch überzeugt, dass die großen Probleme bald gelöst sein werden: «Warten Sie einfach noch einmal vier Jahre CDU-geführte Regierung ab», sagte er dem «Spiegel». Seit 2006 gibt es in Deutschland sogenannte Integrationsgipfel, zu denen Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Medien, Migranten- und Sportverbänden ins Kanzleramt eingeladen werden. Jeder fünfte in Deutschland lebende Bürger hat ausländische Wurzeln.