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Trauer Trauer: Österreichs Bundespräsident Thomas Klestil ist tot

07.07.2004, 05:54
Österreichs Staatspräsident Thomas Klestil und seiner Frau Margott Klestil-Loeffler auf dem Wiener Opernball (Archivfoto: dpa)
Österreichs Staatspräsident Thomas Klestil und seiner Frau Margott Klestil-Loeffler auf dem Wiener Opernball (Archivfoto: dpa) APA/epa

Wien/dpa. - Österreich nimmt Abschied von seinem am spätenDienstagabend gestorbenen Bundespräsidenten Thomas Klestil. Der 71-Jährige war wenige Minuten vor Mitternacht an multiplem Organversagengestorben, das durch einen mehrfachen Herzstillstand ausgelöst wordenwar. Staats- und Regierungschefs aus aller Welt würdigten am Mittwochdie Verdienste des Staatsoberhauptes, dessen Amtszeit an diesemDonnerstag zu Ende gegangen wäre.

In Wien ordnete Bundeskanzler Wolfgang Schüssel bis zumStaatsbegräbnis am Samstag Staatstrauer an. Klestil hatte am Montageinen Herzstillstand erlitten und war daraufhin in einen künstlichenTiefschlaf versetzt worden, aus dem er nicht mehr erwachte. Der Sargmit dem Leichnam des 71-Jährigen wurde am Mittwoch imBundespräsidialamt in der Wiener Hofburg aufgebahrt. Dort sprachendie Mitglieder der Regierung der Witwe Klestils und seiner Familieihr Beileid aus. Anschließend hatte die Bevölkerung Gelegenheit, demtoten Politiker die letzte Ehre zu erweisen. Klestils gewählterNachfolger, Heinz Fischer, soll an diesem Donnerstag vereidigtwerden.

Inzwischen trafen in Wien Beileidstelegramme von Politikern ausaller Welt ein. Bundespräsident Horst Köhler, der voraussichtlich andem Staatsbegräbnis teilnimmt, würdigte Klestil als großePersönlichkeit. Österreich und Europa seien «um einen hervorragendenStaatsmann ärmer geworden» schrieb Köhler der Witwe Klestils.Bundeskanzler Gerhard Schröder meinte, die Republik Österreich habe«einen Staatsmann, Deutschland einen Freund, Europa einenBrückenbauer verloren». Auch Bundestagspräsident Wolfgang Thierseübermittelte seine «tief empfundene Anteilnahme». Die CDU-VorsitzendeAngela Merkel schrieb, Deutschland verliere mit Klestil einen «gutenFreund und unermüdlichen Förderer der Beziehungen zwischen unserenbeiden Ländern und der europäischen Einigung».