Transport Transport: Hoch angereichertes Uran geht auf die Reise

Dresden/dpa. - Sachsen will noch vor Weihnachten rund 300Kilogramm Atommüll auf dem Luftweg nach Russland zurückbringen. ZweiDrittel der Fracht sind hoch angereichertes Uran, wie der Verein fürKernverfahrenstechnik und Analytik (VKTA) in Rossendorf am Freitagmitteilte. Das Bundesamt für Strahlenschutz habe alle notwendigenGenehmigungen erteilt. Ein Datum für den Transport steht noch nichtfest. Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) sicherteTransparenz zu und will auch den genauen Tag nennen. Zuvor hatte esim VKTA geheißen, der Transporttermin werde aus Sicherheitsgründennicht veröffentlicht.
«Wir sind froh, mit den erteilten Genehmigungen den geplantenTransport noch in diesem Jahr erledigen zu können», sagte VKTA-ChefUdo Helwig. Das Material - Brennstäbe und so genannte Pellets - wirdin 18 Spezialbehältern zum Flughafen Dresden gebracht und dort miteiner russischen Maschine in das Herkunftsland des Kernbrennstoffesbefördert. Inhaber der Transportgenehmigung sei die Firma NuclearCargo + Service GmbH (Hanau), gab das Bundesamt für Strahlenschutzbekannt. Sie handelt im Auftrag Sachsens. Nach Aussagen von Helwigkostet die Aktion das Land insgesamt etwa eine Million Euro.
«Die vorgesehenen Transportbehälter sind nach internationalenRichtlinien für den Straßen- und Lufttransport zugelassen», teiltedas Bundesamt mit. Bei der Prüfung sei auch nachgewiesen worden,«dass selbst bei einem Flugzeugabsturz das zu transportierendeInventar nicht kritisch wird und der erforderliche Schutz derBevölkerung gegenüber radiologischen Auswirkungen gegeben ist».
Der Verein für Kernverfahrenstechnik soll das frühere DDR-Kernforschungszentrum bei Dresden von atomaren Altlasten befreien.Für die Bewachung des Materials in Rossendorf gibt Sachsen pro Monat92 000 Euro aus. Die Lagerhalle werde mit hohem personellen undtechnischen Aufwand rund um die Uhr bewacht, hieß es. Mit demAbtransport der Brennstäbe hofft Sachsen auf eine Lockerung derSicherungsmaßnahmen. Dies ist beim Bundesamt zu beantragen. LautHelwig bleiben nach Rückführung der Stäbe noch etwa 4,5 Tonnen Uranin natürlicher Zusammensetzung, eine kleine Menge abgereichertes Uransowie 9,7 Gramm Plutonium in Rossendorf.