Thailand Thailand: Erneute Explosion in Bangkok
Bangkok - Einen Tag nach dem tödlichen Bombenanschlag in Bangkok ist in der thailändischen Hauptstadt nach Polizeiangaben am Dienstagnachmittag (Ortszeit) ein zweiter Sprengsatz explodiert. Ein Unbekannter habe an einem Hafenanleger versucht, eine Rohrbombe auf Wartende zu schleudern, sagte Polizeisprecher Prawut Thavornsiri. Er habe das Ziel aber verfehlt und der Sprengsatz sei im Wasser explodiert. Verletzt wurde niemand.
Wie ein in Bangkok lebender Deutscher dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ mitteilte, dominiert bei der einheimischen Bevölkerung die Frage nach dem „Warum“. Kurz nach der Bombenexplosion waren bereits „beängstigende Bilder“ von abgerissenen Körperteilen im Umlauf. „Die Thais haben da wenig Berührungsängste“.
Generell herrsche aber keine große Angst, weiterhin schauen die Bewohner von Bangkok eher auf den Süden, der als „problematischer“ betrachtet wird. Der Anschlag entfachte aber erneut Diskussionen zur politischen Lage in Thailand - der Wunsch nach freien Wahlen in naher Zukunft sei groß.
Nach Berichten des thailändischen Staatsfernsehens sollen acht weitere Bomben in Bangkok platziert worden sein.
Der Anleger Saphan Thaksin ist der wichtigste Pier für Ausflugsboote in Bangkok. Dort holen Luxushotels, die am Fluss Chao Praya liegen, ihre Gäste ab und Touristenboote fahren zu Sehenswürdigkeiten wie dem Königspalast. Beamte seien vor Ort, um herauszufinden, um was für einen Sprengsatz es sich handelte, sagte ein Polizeivertreter.
Am Montagabend hatte sich am Erawan-Schrein im zentralen Viertel Chidlom ein gewaltiger Bombenanschlag ereignet. Dabei wurden nach neuen Angaben der Behörden 20 Menschen getötet, 125 Menschen wurden teils schwer verletzt. In dem Viertel liegen auch mehrere große Einkaufszentren und teure Hotels. Wer hinter dem Anschlag stecken könnte, ist noch unklar. (AFP, dpa)