Terrorismus Terrorismus: «Kofferbombern» droht lebenslange Haft im Libanon

Beirut/dpa. - Die beiden Kofferbomben waren wegenhandwerklicher Fehler der Terroristen damals nicht explodiert.
Der Richter Abdul Rahim Hammud forderte lebenslange Haft mitZwangsarbeit für die Verdächtigen, von denen einer - Youssef ElHajdib - in Deutschland in Untersuchungshaft sitzt. Sein im Libanonebenfalls angeklagter Bruder Saddam El Hajdib ist auf der Flucht. ImLibanon vor Gericht gestellt werden soll auch Jihad Hamad, derzusammen mit den anderen drei Verdächtigen im August nur fünf Tagenach seinem mutmaßlichen Komplizen Youssef El Hajdib im Libanonfestgenommen worden war.
Der libanesische Generalstaatsanwalt Said Mirza hatte erklärt,nach libanesischen Recht könnten die Verdächtigen nicht an diedeutschen Justizbehörden ausgeliefert werden. Laut Anklage müssensich die Libanesen in ihrer Heimat demnächst wegen des «Versuchs,Menschen in Zügen in Deutschland zu ermorden», verantworten. Ihnenwird vorgeworfen, sie hätten eine größere Zahl von Zivilisten tötenwollen, «... um Rache zu üben für die Veröffentlichung vonKarikaturen durch einige deutsche Zeitungen, die den ProphetenMohammed beleidigen».
Die Bomben waren am 31. Juli in zwei Regionalzüge platziertworden. Einer der Züge war von Mönchengladbach nach Koblenzunterwegs. Der zweite Zug fuhr von Aachen nach Hamm. Videoaufnahmenaus dem Kölner Hauptbahnhof, den beide Züge passierten, zeigten, wiezwei junge Männer die Koffer in den Züge deponierten.