Terrorismus Terrorismus: Größter El-Kaida-Prozess Europas in Madrid begonnen
Madrid/dpa. - Mit der Verlesung der Anklageschrift hat am Freitagin Madrid der bislang größte Prozess gegen das Terrornetzwerk ElKaida in Europa begonnen. Angeklagt sind 24 mutmaßliche islamische Terroristen, die einer spanischen El-Kaida-Zelle angehört habensollen. Dem als Anführer geltenden Syrer Imad Eddin Barakat Yarkasalias «Abu Dahdah» (42) und zwei weiteren Angeklagten wird zur Lastgelegt, in die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USAverwickelt gewesen zu sein. Zudem sollen die BeschuldigtenVerbindungen zu den Urhebern der Madrider Anschläge mit 191Todesopfern vom 11. März 2004 gehabt haben.
Für die drei Hauptangeklagten fordert der Staatsanwalt jeweilsmehr als 60 000 Jahre Haft. Die Anklage lautet auf terroristischenMord und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. DerProzess findet unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen in einer eigensumgebauten Ausstellungshalle in einem Park im Westen Madrids statt.Die Angeklagten sitzen hinter kugelsicherem Panzerglas. Aus Angst voreinem Anschlag überwachen mehr als 100 Polizisten mit Hubschraubernund Spürhunden das Gelände. Die Verteidiger machtenUnregelmäßigkeiten geltend. So seien illegal Telefonate derBeschuldigten abgehört worden. Die Urteile werden frühestens in dreiMonaten erwartet.