Taliban-Anschlag in Afghanistan Taliban-Anschlag in Afghanistan: Selbstmordattentäter sprengt Lastwagen in die Luft
Kandahar - Bei einem Taliban-Anschlag auf ein Regierungsgebäude im Süden Afghanistans sind am Montag mehr als 70 Menschen verletzt worden. Vier von ihnen seien in lebensbedrohlichem Zustand, sagte der Polizeichef der Provinz Sabul, Mirwais Nursai.
Ein Selbstmordattentäter hatte vor dem Gebäude in der Provinzhauptstadt Kalat einen mit rund tausend Kilogramm Sprengstoff beladenen Lastwagen zur Explosion gebracht. Der in dem Gebäude untergebrachte Provinzrat habe „grausame und ungerechte Entscheidungen gegen Muslime und den Islam gefällt“, erklärten die Taliban. Deswegen sei er von einem Selbstmordattentäter attackiert worden.
Unter den Verletzten seien Frauen, Kinder, sechs Polizisten und vier Mitglieder des Provinzrates, hieß es von Polizeiquellen.
Die sunnitischen Extremisten hatten im April ihre jährliche Frühjahrsoffensive gestartet - trotz der Bemühungen der Regierung in Kabul, sie zu Friedensgesprächen zu bewegen. In der südlichen Provinz Helmand wurden am Sonntag bei Anschlägen auf mehrere Kontrollpunkte fünf Polizisten getötet. Die afghanischen Sicherheitskräfte haben seit dem Abzug der Nato-geführten Kampftruppen zum Jahreswechsel die alleinige Sicherheitsverantwortung im Land. Die Nato unterstützt sie dabei mit etwa 12.000 Soldaten, die vor allem ausbilden und beraten. (afp)