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Sudan Sudan: Regierung schickt 5000 Polizisten in die Region Darfur

03.08.2004, 09:30
Region Darfur im Sudan (Grafik: dpa)
Region Darfur im Sudan (Grafik: dpa) dpa

Khartum/Nairobi/dpa. - Die sudanesische Regierung hat nach eigenen Angaben 5000 zusätzliche Sicherheitskräfte in die Krisenregion Darfur geschickt. Es seien bereits zahlreiche neue Polizeiwachen eingerichtet worden, um die Sicherheit in der Region zuverbessern, berichtete die staatliche sudanesische Nachrichtenagentur SUNA am Dienstag. In der Region Darfur terrorisieren arabische Reiter-Milizen die schwarzafrikanische Bevölkerung.

Unterdessen haben die Vereinten Nationen mitNahrungsmittel-Abwürfen über Darfur begonnen. Etwa 70 000 Menschensollen während der Regenzeit aus der Luft versorgt werden, teilte dasUN-Welternährungsprogramm (WFP) mit. Die Versorgung aus der Luft seidie einzige Möglichkeit, den Menschen in den betroffenen Regionenwährend der Regenzeit zu helfen. «Lebensmittel-Abwürfe sind stetseine teure Angelegenheit, aber in vielen Gebieten in Darfur haben wirin dieser Jahreszeit einfach keine andere Wahl», sagte ein Helfer.

Der UN-Sondergesandte Jan Pronk hatte nach einem Treffen mitVertretern der sudanesischen Regierung am Montag betont, dass inDarfur weiterhin Milizen und Rebellengruppen aktiv seien. «Die Lageist sehr unsicher», sagte Pronk. Allerdings gebe derzeit keineHinweise, dass die Regierung die Flüchtlinge zur Rückkehr in ihreDörfer zwinge.

Die so genannten Dschandschawid-Milizen haben mit Unterstützungder sudanesischen Armee mehr als eine Million Angehörigeschwarzafrikanischer Stämme aus ihren Dörfern vertrieben. Die US-Hilfsorganisation USAID schätzt die Zahl der Toten seit Ausbruch desKonfliktes Anfang vergangenen Jahres auf etwa 80 000.

Der Staatspräsident des Sudan, Omar el Baschir in Khartum. Zum zweiten Mal in seiner Amtszeit führt der sudanesische Präsident einen Krieg gegen Teile der eigenen Bevölkerung. Der Krieg in Darfur gegen die nichtafrikansiche muslimische Bevölkerung hat nach Ansicht von Menschenrechtsorgfanisationen vor allem einen rassistischen Hintergrund. (Foto: dpa)
Der Staatspräsident des Sudan, Omar el Baschir in Khartum. Zum zweiten Mal in seiner Amtszeit führt der sudanesische Präsident einen Krieg gegen Teile der eigenen Bevölkerung. Der Krieg in Darfur gegen die nichtafrikansiche muslimische Bevölkerung hat nach Ansicht von Menschenrechtsorgfanisationen vor allem einen rassistischen Hintergrund. (Foto: dpa)
dpa