Südamerika Südamerika: Auswärtiges Amt warnt vor Reise nach Venezuela

Berlin/dpa. - Unter dem Eindruck der blutigen Unruhen in Venezuela hat das Auswärtige Amt erstmals eine offizielle Reisewarnung für das südamerikanische Land ausgesprochen. Venezuela sei damit das elfte Land, für das diese höchste Stufe der Sicherheitshinweise gelte, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Montag in Berlin. Deutschen, deren Aufenthalt in Venezuela nicht unbedingt erforderlich ist, wird die Ausreise empfohlen. Reisewarnungen gelten auch für mehrere afrikanische Länder sowie für Afghanistan, Haiti und die pazifischen Salomonen-Inseln.
In Venezuela leben etwa 8000 Deutsche. Die meisten von ihnen wohnen seit vielen Jahren in dem Erdöl-Exportland und besitzen eine doppelte Staatsbürgerschaft.
Infolge des seit fünf Wochen laufenden Generalstreiks gegen Präsident Hugo Chávez komme es in der Hauptstadt Caracas und in anderen Regionen zunehmend zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, heißt es in der Reisewarnung des Ministeriums. Bei Straßenschlachten mit Anhängern des Präsidenten und Oppositionellen in Caracas waren am Freitag zwei Menschen getötet und mindestens 80 verletzt worden. Chávez drohte daraufhin mit der Verhängung des Ausnahmezustands.
Das Auswärtige Amt spricht relativ selten Reisewarnungen aus. Gründe sind etwa der Zusammenbruch der inneren Ordnung, Bürgerkrieg oder eine konkrete Gefährdung von Deutschen in dem betreffenden Land. Ohne eine offizielle Reisewarnung verwehren Reiseveranstalter ihren Kunden in der Regel einen kostenlosen Rücktritt von Buchungen.
