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Süd- und Nordkorea verschieben Gipfeltreffen

18.08.2007, 11:19

Seoul/dpa. - Süd- und Nordkorea haben ihr für Ende August angekündigtes Gipfeltreffen wegen der Flutkatastrophe im Norden der koreanischen Halbinsel um rund einen Monat verschoben. Beide Seiten einigten sich auf den 2. und 4. Oktober als neuen Termin für das zweite Gipfeltreffen in der Geschichte beider Länder.

Südkorea habe der Bitte Nordkoreas um eine Verlegung des Treffens auf Anfang Oktober noch am selben Tag entsprochen, teilte ein Sprecher des Präsidialamts in Seoul mit. Pjöngjang habe versichert, dass sich seine Position hinsichtlich des geplanten Treffens der beiden Staatschefs nicht geändert habe und dass auch die Vereinbarungen bei den bisherigen Vorgesprächen weiter Bestand hätten. Südkoreas Präsident Roh Moo Hyun sollte ursprünglich für die Gespräche mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Il vom 28. bis zum 30. August nach Pjöngjang reisen.

Auch die nordkoreanische Hauptstadt ist von den verheerenden Überschwemmungen der vergangenen Tage betroffen, durch die nach bisherigen Informationen der Behörden bis zu 300 000 Menschen im ganzen Land ihr Zuhause verloren haben. Mindestens 220 Menschen seien ums Leben gekommen und 80 Menschen würden vermisst. Außerdem soll ein Zehntel der Anbaufläche des verarmten Landes durch die Wasserfluten ruiniert worden sein. Das Welternährungsprogramm (WFP) erwartet enorme Ernteausfälle in Nordkorea.

Nordkorea habe am Samstag dem südkoreanischen Geheimdienstchef Kim Man Bok telefonisch mitgeteilt, dass die Regierung zur Verlegung des Gipfels gezwungen sei, um sich der dringenden Aufgabe der Schadensbeiseitigung zu widmen, hieß es in Seoul. Südkorea wolle seine angekündigten Sendungen mit Hilfsgütern für die Flutopfer beschleunigen, teilte das Präsidialamt mit.

Nach dem ersten gesamtkoreanischen Gipfel vor sieben Jahren in Pjöngjang hatten sich die Beziehungen beider Länder spürbar verbessert. Beide koreanischen Staaten befinden sich seit dem Korea- Krieg (1950-53) völkerrechtlich noch immer im Kriegszustand. Vom geplanten Gipfeltreffen erhofft sich Seoul unter anderem Fortschritte bei der Schaffung eines dauerhaften Friedens auf der geteilten Halbinsel.