1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. Studie: Studie: Der 0815-Chef ist männlich fährt Audi und verdient 174.000 Euro

Studie Studie: Der 0815-Chef ist männlich fährt Audi und verdient 174.000 Euro

Von Christoph Höland 16.12.2019, 13:47
Symbolbild
Symbolbild dpa

Mittelgroße Firmen machen den Großteil der deutschen Wirtschaft aus – doch ihre Chefs sind weit weniger Prominent, als die Manager der großen DAX-Konzerne. Für das Handelsblatt haben die Unternehmensberatung BBE Media und der Steuerberaterbund nun die zweite Garde der Unternehmenslenker unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Der durchschnittliche Geschäftsführer einer GmbH ist 52 Jahre alt und männlich.

Auch die Tätigkeit im Unternehmen ordnen die Autoren der Erhebung ein: Im Schnitt führe ein Geschäftsführer 42 Mitarbeiter und arbeite etwa 48 Stunden wöchentlich. Entlohnt wird der Einsatz mit durchschnittlichen 174.000 Euro. Befragt wurden insgesamt 2700 Unternehmer und Manager.

Audi A6 ist beliebtester Dienstwagen

Was die Erhebung auch zeigt: Dienstwagen sind weiterhin sehr gefragt. 87 Prozent der Chefs haben einen. Im Schnitt kosten die Fahrzeuge von Chefs etwa 70.000 Euro, die von Chefinnen 10.000 Euro weniger. Beliebtester Dienstwagen ist der Audi A6.

Der Verdienst variiert aber je nach Branche. Spitzenverdiener sind laut Handelsblatt Geschäftsführer in der Industrie, konkret im Chemiebereich. Sie kommen immerhin auf etwa 239.500 Euro - und liegen damit weit über den Gehältern anderen Unternehmenslenker in der Industrie. Diese bekommen gemittelt knapp 182.000 Euro.

Dahinter folgen die Unternehmenslenker im Großhandel (152.000 Euro), im Dienstleistungsbereich (142.500 Euro) und im Einzelhandel (134.000 Euro). Schlusslichter sind die Geschäftsführer von Handwerksfirmen, die als GmbH eingetragen sind. Im Schnitt kommen sie auf etwa 125.500 Euro.

Für 2018 haben die Studienautoren außerdem die Entwicklung der Gehälter verglichen. Demnach stagnieren die Bezüge der meisten Chefs, 22 Prozent bekamen eine Gehaltserhöhung. Im Durchschnitt machten Gewinnbeteiligungen etwa 20 Prozent der Jahresvergütung aus.

Mehr als 90 Prozent sind Männer

Der Frauenanteil ist auf Geschäftsführer-Ebene niedrig. Zwar sei der Wert leicht gestiegen, liege aber immer noch bei bei 9,6 Prozent, berichtet das Handelsblatt. Auch eine Gehaltslücke wurde in der Erhebung festgestellt: Geschäftsführerinnen bekommen im Durchschnitt 13 Prozent weniger Geld als ihre männlichen Pendants.

Das deckt sich mit ähnlichen Erhebungen wie der Equal-Pay-Studie der Personal-Managementberatung Kienbaum. Dort lag die Gehaltslücke zuletzt bei 11 Prozent, wobei explizit Männer und Frauen mit ähnlichen Tätigkeiten, Positionen und Qualifikationen verglichen wurden.