Studie Studie: Ausbau von Havel und Sacrow-Paretzer Kanal überflüssig
Berlin/dpa. - Es fehlten sowohl die erforderlichen Gütermengen als auch Konzepte für große Güterschiffe, die einenAusbau der Wasserstraßen rechtfertigten, heißt es im Bericht derTechnischen Universität Hamburg-Harburg.
Das Güterverkehrsaufkommen sei in Berlin und Brandenburg von 1997bis 2006 deutlich weniger geworden. Besonders der Güterverkehr mitBinnenschiffen sei um 53 Prozent (Berlin) und 31 Prozent(Brandenburg) gesunken. Daher lasse sich der Ausbau von Havel, Spreeund Sacrow-Paretzer Kanal nicht begründen. Für den Containertransportreiche es aus, die Brücken anzuheben. Der Begegnungsverkehr könneschon heute mit reduzierter Geschwindigkeit zugelassen werden. Dahersei bei dem geringen Verkehrsaufkommen eine Verbreiterung undVertiefung der Wasserwege abzulehnen.
Besonders die Erweiterung des Sacrow-Paretzer Kanals, der dieHavel an der Stadtgrenze von Berlin und Potsdam mit der Havel östlichvon Ketzin (Havelland) verbindet, steht in der Kritik. Die StadtPotsdam befürchtet, dass die mit dem Bau verbundene Senkung desWasserspiegels das Welterbe der preußischen Schlösser und Gärtenbeeinträchtigt. Der BUND sieht Fauna und Flora in Gefahr. Stadt undBUND haben beim Bundesverwaltungsgericht Klagen eingereicht. «Mit derStudie sehen wir gute Chancen, sie auch zu gewinnen», so TilmannHeuser, Landesgeschäftsführer des BUND. Der Ausbau des Kanals aufeiner Strecke von knapp 13 Kilometern soll 2009 beginnen und 65Millionen Euro kosten.