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Steuerparadies Steuerparadies: Andorra will von der Schwarzen Liste verschwinden

03.03.2008, 12:40
Die Steuerparadiese der Welt (Grafik: dpa)
Die Steuerparadiese der Welt (Grafik: dpa) dpa

Barcelona/dpa. - Der Pyrenäen-Kleinstaat Andorra will von derSchwarzen Liste der Steuerparadiese verschwinden. Wie die Zeitung «LaVanguardia» (Barcelona) am Montag berichtete, will MinisterpräsidentAlbert Pintat dieses Ziel bis zum Ende des Jahres erreichen.

Das Fürstentum habe bereits Verhandlungen mit der Organisation fürwirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aufgenommen,die diese Liste erstellt. In Europa stehen Liechtenstein, Monaco undAndorra auf der Schwarzen Liste der OECD. Nach Angaben der Zeitungist allerdings nicht bekannt, welche Zugeständnisse Andorra machenwill, um von der OECD-Liste gestrichen zu werden.

Die Verantwortlichen in Andorra seien besorgt, dass das Fürstentumim Rahmen der Offensive Berlins gegen die Steuerparadiese ebenfallsins Visier der deutschen Steuerfahnder geraten könnte, schrieb «LaVanguardia». «Die Drohungen der deutschen Bundesregierung gegen dieSteuerparadiese beunruhigen Andorra.»

Spanien bescheinigte jedoch dem kleinen Nachbarland, dass die Lagein Andorra nicht mit der in Liechtenstein zu vergleichen sei. «DieBehörden in Andorra arbeiten vorzüglich mit den spanischenFinanzämtern zusammen», betonte der spanische Europa-StaatssekretärAlberto Navarro kürzlich nach einem Andorra-Besuch. «Wenn Andorraseine Hausaufgaben erledigt, wird Spanien mit dem Fürstentum einDoppelbesteuerungsabkommen schließen. Dies wird es Andorra erlauben,von der Schwarzen Liste der OECD zu verschwinden.»

Andorra (66 000 Einwohner) liegt in den Pyrenäen an der spanischenund französischen Grenze. Das Amt des Staatsoberhaupts teilen sichzwei Co-Fürsten. Dies sind der französische Präsident Nicolas Sarkozyund der Bischof der spanischen Kleinstadt Seu d'Urgell, Joan EnricVives.

Euroscheine (Foto: Archiv)
Euroscheine (Foto: Archiv)
dpa