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Statistik Statistik: Immer weniger junge Menschen gehen zum Wählen

02.02.2006, 18:02
Symbol der Demokratie: Ein Wähler wirft seinen Wahlzettel in die Urne.
Symbol der Demokratie: Ein Wähler wirft seinen Wahlzettel in die Urne. dpa Lizenz

Berlin/dpa. - Das zeigt die am Donnerstag in Berlinveröffentlichte repräsentative Wahlstatistik des Bundeswahlleiters.Das Ergebnis sei «enttäuschend», sagte Wahlleiter Johann Hahlen. Seit1980 nehme die Wahlbeteiligung der Jungwähler - mit einemZwischenhoch im Jahr 2002 - ab.

Vor allem junge Männer in Ostdeutschland blieben bei der Wahl 2005den Urnen fern: In Mecklenburg-Vorpommern wählten zum Beispiel nurrund 53 Prozent der 21- bis 24-Jährigen. Besonderen Zuspruch beimännlichen Jungwählern fand die rechtsextreme NPD. Sie erhielt beiden ostdeutschen Männern zwischen 18 und 24 Jahren 9,5 Prozent derZweitstimmen. Auch im Westen lag ihr Ergebnis bei dieser Wählergruppemit 4 Prozent über dem Durchschnitt.

Insgesamt lag die Beteiligung im September 2005 bei 77,7 Prozent.Die Niedersachsen und Saarländer waren die fleißigsten Wähler; inSachsen-Anhalt lag die Wahlbeteiligung am niedrigsten.

Die Briefwahl erreichte einen neuen Rekord: Jeder Fünfte wählteper Post. Spitzenreiter war mit 24 Prozent Briefwählern Hamburg,Schlusslicht mit 12 Prozent Mecklenburg-Vorpommern. Im Vergleich zurWahl 2002 ließen sich 13 Prozent mehr Deutsche im Ausland für dievergangene Wahl registrieren - insgesamt waren es 55 000. Vor allemin Asien und Amerika wuchs die Zahl der zur Wahl gehenden Deutschen.

Während SPD und Union bei den Frauen auf das nahezu gleicheErgebnis kamen (rund 35 Prozent der Zweitstimmen) - erhielten dieUnionsparteien bei den Männern zwei Prozentpunkte mehr als die SPD.Das beste Ergebnis bekam die SPD mit 38,5 Prozent der Zweitstimmenbei Frauen zwischen 18 und 24 Jahren. FDP und Linkspartei wurdenhäufiger von Männern als von Frauen gewählt.

Deutlich überrepräsentiert bei CDU und CSU waren Menschen ab 60Jahren: Fast die Hälfte der Frauen über 60 wählte CDU oder CSU. DieGrünen sind immer noch bei Wähler unter 45 Jahren beliebt. Bei denüber 60-Jährigen kam die Partei lediglich auf 4 Prozent in West- und3,4 Prozent in Ostdeutschland.